Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bläserphilharmonie spielt in Ravensburg
Jazz, Musical und Filmmusik beim Frühjahrskonzert des Stadtorchesters Ravensburg
RAVENSBURG (sz) - Wie schon in den vergangenen Jahren hat sich das Stadtorchester Ravensburg auch für das Frühjahrskonzert am Sonntag, 2. April, um 17 Uhr Gäste auf die Bühne ins Konzerthaus eingeladen: die Audi-Bläserphilharmonie Ingoldstadt. Die Zuhörer erwartet Jazz, Musical und Filmmusik.
Eröffnet wird das Frühjahrskonzert von der Audi-Bläserphilharmonie mit der Ouvertüre „The Hounds of Spring“von Alfred Reed. Die folgende „Saga Candida“erzählt in sieben Liedern beziehungsweise Emotionen die Geschichte der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Mit der Filmmusik zu „Harry Potter“bleibt die Audi Bläserphilharmonie in der Welt der Hexen und Zauberer. Der Meister der Filmmusik John Williams schuf hier wieder ein ganz eigenes Klanguniversum. Seit 1962 bietet Audi rund 60 musikbegeisterten Mitarbeitern in Ingolstadt die Möglichkeit, im sinfonischen Blasorchester des Unternehmens zu spielen. Zwei Drittel der Audi Bläserphilharmonie setzen sich aus aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern zusammen, ein Drittel sind engagierte Laienmusiker aus der Region, heißt es in einer Pressemitteilung.
Im zweiten Teil präsentiert das Stadtorchester Ravensburg Musik aus den USA. In den weiten und wilden Westen führt die Ouvertüre „Cowboys“, geschrieben zum gleichnamigen Film – wieder von John Williams. Es ist ein Coming-of-Age-Film, angeführt vom Vater aller Westernhelden John Wayne. Dann wird es jazzig: George Gershwin verbrachte Frühjahr und Sommer 1928 in der damaligen Hauptstadt Europas Paris und suchte wie viele andere Künstler die Begegnung mit den Großen der Zeit und nach der besonderen Inspiration. Er wollte das Lebensgefühl der „hippsten“Künstlerszene der damaligen Welt aufsaugen. „Ein Amerikaner in Paris“ist deshalb durchaus biografisch gemeint. Gershwin schreibt dazu: „Es ist meine Absicht, die Eindrücke eines amerikanischen Reisenden wiederzugeben, der durch Paris schlendert, der auf den Straßenlärm hört und die französische Atmosphäre aufnimmt.“Es gehe nicht darum, bestimmte Szenen oder Geschichten zu hören. Dennoch kann der Zuhörer sich diesen amerikanischen Touristen sehr gut in den Straßen von Paris vorstellen, zwischen den hupenden Autos hin und her hüpfend, im Bistro einen Rotwein genießend, von Melancholie und Heimweh geplagt am Ufer der Seine spazierend, um dann, von der Umarmung der Stadt schnell vom Schmerz geheilt, wieder guter Dinge in einem Nachtclub Charleston zu tanzen und sich weiter treiben zu lassen. Weltweit bekannt wurde die Musik 1951 durch Vincente Minellis Filmmusical „Ein Amerikaner in Paris“, in dem sich ein sensationeller Gene Kelly durch Paris tanzt.
Die „East Coast Pictures“beschreiben ein kleines Stück Erde im Nordosten der USA im Bundesstaat New York. Nigel Hess gelingt es unnachahmlich den Rhythmus der Landschaft und der Menschen einzufangen und in der Musik wiederzugeben. „Shelter Island“oder die Catskill Mountains laden zum Entschleunigen ein, wohingegen der dritte Satz in das pulsierende Manhattan führt, der Stadt, die niemals schläft.