Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gröber eignet sich nicht als Namensgebe­r

- Von Sebastian Musolf s.musolf@schwaebisc­he.de

Erzbischof Conrad Gröber war ein Helfer des NS-Regimes, betrieb für die neuen Machthaber Propaganda und half, den Nationalso­zialismus in Baden durchzuset­zen. Er war förderndes Mitglied der SS und äußerte sich antisemiti­sch. Sieht man sich die neuesten Forschungs­ergebnisse an, kann man nicht glauben, dass nach einer Figur wie Gröber in Meßkirch eine Straße und ein Seniorenhe­im benannt sind und Gröber Ehrenbürge­r ist. Zwar protestier­te Gröber gegen die Ermordung von Geisteskra­nken, doch überwiegen seine negativen Seiten. Mit einer Namenspate­nschaft wird immer auch eine Vorbildfun­ktion verbunden. Die enge Verbindung zwischen Gröber und den braunen Machthaber­n macht es schwer, bei ihm solch eine Funktion zu erkennen. Stadt und Caritas sollten sich für Straße und Heim einen besser geeigneten Namensgebe­r suchen – denn dafür taugt der „Braune Conrad“nicht.

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