Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gröber eignet sich nicht als Namensgeber
Erzbischof Conrad Gröber war ein Helfer des NS-Regimes, betrieb für die neuen Machthaber Propaganda und half, den Nationalsozialismus in Baden durchzusetzen. Er war förderndes Mitglied der SS und äußerte sich antisemitisch. Sieht man sich die neuesten Forschungsergebnisse an, kann man nicht glauben, dass nach einer Figur wie Gröber in Meßkirch eine Straße und ein Seniorenheim benannt sind und Gröber Ehrenbürger ist. Zwar protestierte Gröber gegen die Ermordung von Geisteskranken, doch überwiegen seine negativen Seiten. Mit einer Namenspatenschaft wird immer auch eine Vorbildfunktion verbunden. Die enge Verbindung zwischen Gröber und den braunen Machthabern macht es schwer, bei ihm solch eine Funktion zu erkennen. Stadt und Caritas sollten sich für Straße und Heim einen besser geeigneten Namensgeber suchen – denn dafür taugt der „Braune Conrad“nicht.