Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Erschöpft und stolz nach Musikmarathon
SZ-Mitarbeiterin Janine Lehleiter will am Samstag so viel Musiknacht wie möglich erleben
MENGEN - Die Besucher der Musiknacht in Mengen haben auch in diesem Jahr diszipliniert vorgehen müssen, um alle Bands und Solokünstler erleben zu können. Neun Lokale beteiligten sich an der von Dark Fairy Entertainment geplanten Veranstaltung. SZ-Mitarbeiterin Janine Lehleiter war zusammen mit Freunden unterwegs und berichtet aus ihrer ganz persönlichen Perspektive über den Musikmarathon.
Laut einer Internet-Suchmaschine beträgt die Strecke rund eineinhalb Kilometer, auf der sich in Mengen die neun Bars und Restaurants befinden. Zugegebenermaßen war ich etwas verwirrt, denn im Text des aktuellen Flyers war die Rede von zwölf Bands, obwohl auf der Innenseite nur neun genannt werden. Erleichtert, dass es doch nicht so viele wie sonst waren, führte unser erster Abstecher in die Stadtgalerie. Schon fünf Minuten vor dem offiziellen Veranstaltungsbeginn um 21 Uhr stimmte das Trio Nobby für seine Gäste Andrea Bergs „Die Gefühle haben Schweigepflicht“an. Bis auf die Straße hinaus erklangen Oldies von früher und Hits von heute.
Im kultigen Café Sound bot die Band Fischer K Rock in allen Varianten. „Ich habe die Band vorher nicht gekannt. Die Musik ist gut, aber etwas zu laut, um sich zu unterhalten“, erzählte mir Conny, eine der Besucherinnen. Auch für uns war es zu laut, sodass wir bald weiterzogen. In der Parallelstraße passte Axel Deyda und seine sanfte, romantische Musik irgendwie nicht zur Atmosphäre des sonst so nüchtern eingerichteten 7Days. Doch genau dieser kleine Kulturschock hatte das gewisse Etwas. Alle zwei Stunden bot die Bar ihren Gästen ein neues Angebot zum reduzierten Preis. So gab es für die Jungs diesmal Bier für 1,80 Euro.
Anders als gewohnt wollten wir im Restaurant Grüner Baum diesmal nicht nur unsere Gaumen mit griechischen Leckereien verwöhnen lassen. Leeeza, die Band um Frontfrau Lisa Strothmann, bekannt aus der Fernseh-Show The Voice of Germany, überzeugte uns dort mit ihrer kraftvollen Stimme. Überzeugend war allerdings auch ein Teller Gyros mit Pommes. Nach einem kleinen Plausch mit SZ-Fotograf Thomas Warnack führte unser Weg auch am Steakhouse Rebstock vorbei, wo Gäste bis 24 Uhr feierten.
Unser nächstes Ziel hieß Schwarzer Adler. Wie jedes Jahr hatte der Inhaber einen großartigen Musiker engagiert. „Earl Solo habe ich auf Empfehlung ausgesucht. Er ist bekannt im Aulendorfer Raum und ist nun schon zum dritten Mal hier“, so Ralf Valenca, Inhaber des Lokals. Dieser Besuch enttäuschte uns nicht, und auch Conny aus dem Café Sound traf ich hier wieder. Die Bar war gerammelt voll.
Obwohl die Boulay Lounge und das Pub Café nicht teilnahmen, wagten wir einen kurzen Blick in die beiden Lokale. Auch dort verbrachten viele Gäste gesellige Stunden. Im Hotel Baier wartete jedoch ein weiterer, ganz bekannter Musiker auf uns. Wie bei jedem seiner Auftritte brachte King Ralf sein Publikum zum Tanzen, Lachen oder auch zum Weinen. Besucherin Brigitte kam sogar nur seinetwegen zur Musiknacht nach Mengen. Sie war eine der vielen Gäste, die den großen Saal des Hotels füllten.
Kondition lässt nach
Bis in die Ringstube, bei der DJ Micha Schlager und Musik à la Ballermann auflegte, schafften wir es nicht mehr. Zu weit wäre der Weg zu dieser späten Stunde gewesen, weshalb der Abend seinen Ausklang im Gloria Eventsaal fand, wo wir mit DJ Play It Loud bis in die frühen Morgenstunden feierten. Erschöpft, aber stolz auf die Leistung in unserer Disziplin, schlossen wir unseren MusikMarathon durch Mengen ab.