Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schleswig-Hohl-Stein

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Im Südwesten gibt es durchaus Verständni­s für Menschen, die Freude am Koppeln oder Zusammenfü­gen von Worten finden. Wer in Baden-Württember­g lebt, weiß um die Bedeutung des Bindestric­hs. Und wer in Villingen-Schwenning­en zu Hause ist, weiß allerdings auch, dass ein Strichle nicht zusammenfü­gen kann, was eigentlich nicht zusammenge­hört. Aber warum abschweife­n? Eigentlich soll es heute hier um die Wahlbenach­richtung in Schleswig-Holstein gehen, die den Bürgern unseres nördlichst­en Bundesland­es zuletzt ins Haus geflattert ist.

An dieser Stelle wird aus dem amtlichen Schreiben ein bisschen zitiert. So heißt es darin: „In Schleswig-Holstein wird der Land-Tag gewählt. Sie sind in das Wähler-Verzeichni­s eingetrage­n. Sie können am Wahl-Tag zur Wahl gehen.“Auch erfährt der geneigte Bürger, dass er/sie nicht zwingend im nächstgele­genen „Wahl-Lokal“abstimmen muss, man könne „mit dem Wahl-Schein am Wahl-Tag auch in jedem anderen Wahl-Raum von Ihrem Wahl-Kreis wählen“. Von Ihrem Wahl-Kreis! Hut-ab! Außerdem finden sich im Schreiben die Worte „Hilfs-Mittel“, „Stimm-Zettel“, „Brief-Wahl-Unterlagen“, „Familien-Name“, „Vor-Name“– und auch die „Post-Leit-Zahl“.

Seitens der Landeswahl­leitung hieß es zur Erklärung, die Benachrich­tigung sei infolge eines Landtagsbe­schlusses mit externer Hilfe (!) und in Anlehnung an die Vorlage zur Bremer Bürgerscha­ftswahl vor zwei Jahren in leichter Sprache abgefasst worden. Mit Verlaub: Hält Schleswig-Hohl-Stein seine EiNwohner – Entsch-Uldi-Gung hierfür – etwa für Anal-Phabeten? (jos)

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FOTO: CC0, VIA WIKICOMMON­S Wir können alles. Außer Deutsch. Schleswig-Holstein.

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