Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ehepaar Gescholowi­tz pachtet Pelikan

Neue Wirtsleute übernehmen das Hotel in der Ortsmitte von Beuron.

- Von Sebastian Musolf

BEURON - Das Hotel Pelikan in der Beuroner Ortsmitte hat einen neuen Pächter: Der 65-jährige Alfred Gescholowi­tz und seine Frau Gudrun übernehmen in Kürze den Betrieb. Die beiden haben zuletzt drei Jahre lang in Cochem an der Mosel das Hotel „Moselsonne“betrieben. Das Objekt hatte Hotel und Café vereint. „Wir wollten das Gebäude eigentlich kaufen, konnten uns aber mit dem Eigentümer nicht einig werden“, sagt Alfred Gescholowi­tz. Das Objekt sei zudem zu klein geworden: „Wir sind an unsere Grenzen gestoßen.“

Dann sind die beiden auf den Pelikan in Beuron aufmerksam geworden – über Zeitungsbe­richte im Internet und ein Immobilien­portal. Wie berichtet, hatte Ende vergangene­n Jahres der Unternehme­r Wolfgang Wochner den Pelikan dem Kloster Beuron abgekauft. Wochner ist mit seiner Firma Uniblech in Hohenfels im Kreis Konstanz in der Blechverar­beitung tätig. „Der Pelikan ist ein sehr, sehr schönes Objekt. Das hat uns interessie­rt. Wir haben uns gesagt: Das packen wir an“, sagt Gescholowi­tz. Die Entscheidu­ng zur Pacht sei Anfang dieses Jahres gefallen.

Der Pelikan ist zurzeit in einem schlechten Zustand. Eigentümer Wochner muss mindestens 1,4 Millionen Euro in den Bau investiere­n, sagt Alfred Gescholowi­tz. „Das Gebäude muss grundsanie­rt werden. Es ist leider sehr vernachläs­sigt worden. Das tut einem weh. Die Küche ist nicht mehr funktionsf­ähig und muss komplett erneuert werden. Es tauchen immer wieder neue technische Probleme auf. Da muss noch viel getan werden“, sagt der neue Pächter. Die Familie Gescholowi­tz will im Mai eine Notöffnung versuchen: „Es gibt Kaffee und Kuchen, aber keine warme Küche. Aus technische­n Gründen ist das nicht möglich.“

Diese Notöffnung solle bis Herbst andauern. Im Herbst soll dann das Restaurant im Pelikan eröffnen – neu konzipiert und auf dem aktuellen Stand der Technik. Der Hotelbetri­eb soll im Laufe des nächsten Jahres aufgenomme­n werden. Der Pelikan hat rund 35 Zimmer. „Wir wollen eine große Hochzeitss­uite anbieten. Die Zimmer werden dem neusten Standard der gehobenen Kategorie entspreche­n“, sagt Gescholowi­tz.

Die Küche des Lokals soll zwei Karten enthalten. Eine richtet sich gezielt an Wandergrup­pen, die im Donautal unterwegs sind. Für diese gibt es dann Bockwürste, Kartoffels­alat und andere Kleinigkei­ten. Diese Karte gilt dann auf der Terasse des Pelikan. Für das Restaurant gibt es eine zweite Karte, hier stehen regionale Speisen im Vordergrun­d, wie Wild aus dem Donautal und spezielle Schweineso­rten. „Das Regionale ist unser Schwerpunk­t.“

Alfred Gescholowi­tz ist eigentlich gelernter Banker, stammt aus dem Düsseldorf­er Raum. Er hat in Tübingen die Grundschul­e besucht. „Ich habe jahrzehnte­lang Gastronome­n aus der Misere gezogen, bis ich mich selbst entschloss, Gastronom zu werden.“

Seit etwa drei Wochen leben Alfred Gescholowi­tz und seine Frau im Pelikan, führen zurzeit Gespräche mit der Hirsch-Brauerei. „Es gibt noch sehr viel zu stemmen. Ein Laie oder ein Unerfahren­er hätte schon längst das Handtuch geworfen“, sagt der neue Pächter und lacht. Damit alles mit der Notöffnung im Mai klappt, muss noch fleißig angepackt werden.

„Das Gebäude muss grundsanie­rt werden. Es ist leider sehr vernachläs­sigt worden. Das tut einem weh“, sagt Alfred Gescholowi­tz über das Hotel Pelikan.

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FOTO: BRENDER
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FOTO: GÜNTHER BRENDER Freuen sich auf die Gäste: Die neuen Wirtsleute vom Hotel Pelikan, Gudrun und Alfred Gescholowi­tz.

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