Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Protestwelle wegen Medienregeln beim Confed Cup
MOSKAU (dpa) - Erste Anhaltspunkte für eine mögliche Pressezensur beim Confed Cup in Russland haben die Spitzen des deutschen Fußballs als Wächter der Pressefreiheit auf den Plan gerufen. „Das sind die Bedingungen einer Diktatur, die Angst davor hat, dass in den Medien kritische Berichte über das politische, wirtschaftliche und soziale Umfeld der Spiele erscheinen könnten“, schrieb Frank Überall, Chef des deutschen Journalistenverbandes, an FIFA-Präsident Gianni Infantino.
Russland bestritt jedoch Einschränkungen für Medienvertreter. „Journalisten wird beim Confederations Cup nicht verboten, über irgendetwas zu schreiben. Sie können schreiben, worüber sie wollen“, sagte Fußballverbandsboss Witali Mutko, der von Kremlchef Wladimir Putin unlängst zum Vizeregierungschef befördert worden war. „Journalisten, die eine FIFA-Akkreditierung für den FIFA Konföderationen-Pokal erhalten, können an den Spielorten und in den umliegenden Gebieten ohne jede Einschränkung frei arbeiten“, teilte die FIFA daraufhin in einem gemeinsamen Statement mit dem Organisationskomitee mit.
In den bis Fristablauf geltenden schriftlichen AkkreditierungsRichtlinien für ausländische Medien hieß es hingegen, dass Journalisten ausschließlich über das Turnier „und damit verbundene Ereignisse berichten“dürfen. Was dies genau für die Praxis bedeutet, wird offengelassen.