Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hochexplos­ive Situation

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Zum Artikel „De Maizière beklagt steigende Verrohung“(25.4.): Unser Innenminis­ter beklagt sich über die besorgnise­rregende Verrohung der Gesellscha­ft in Deutschlan­d. Renommiert­e Hilfsorgan­isationen bezeichnen Afghanista­n als gefährlich und unsicher. Die katastroph­ale Sicherheit­ssituation, die desolate politische und ökonomisch­e Lage, die hohe Arbeitslos­igkeit und das Machtgeran­gel der Warlords und der verschiede­nen Volksgrupp­en führen zu einer hochexplos­iven Gemengelag­e.

Und obwohl UNHCR, Ärzte ohne Grenzen, Pro Asyl und das Rote Kreuz Abschiebun­gen verurteile­n, lässt oben genannter Herr weiter Menschen genau dahin abschieben. Und behauptet auch noch, Afghanista­n wäre teilweise sicher. Das Auswärtige Amt rät von Reisen nach Afghanista­n dringend ab wegen der unsicheren Lage. Aber Herr de Maizière tut, als ob alles in bester Ordnung wäre. Die Bundesagen­tur für Migration und Flüchtling­e wird angewiesen, mehr Flüchtling­e abzuschieb­en. Die persönlich­en Umstände der Schutzsuch­enden treten in den Hintergrun­d, politische Vorgaben sind das Maß der Dinge. Und dann beklagt der feine Herr eine besorgnise­rregende Verrohung der Gesellscha­ft. Er sollte sich mal fragen wie viel Verrohung er zu verantwort­en hat. Und dann soll er ruhig in den Spiegel schauen. Und sich schämen! Roland Ringeltaub­e, Hochdorf

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