Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Helden des Weltraums einmal anders

Fortsetzun­g der quirligen Weltraum-Oper: „Guardians of the Galaxy 2“

- Von Matthias von Viereck

Nach dem überrasche­nden Erfolg von 2014 schickt James Gunn die „Guardians“in ein neues Abenteuer. Auch diesmal ist es an den sympathisc­hen Chaoten, das Universum zu retten.

Filme mit Superhelde­n gibt es seit einiger Zeit häufig. Meist sind es gut aussehende und vor allem bestens trainierte Protagonis­ten, die die Welt vor dem Bösen retten. Auch deswegen war der Erfolg von „Guardians of the Galaxy“vor rund drei Jahren so überrasche­nd, denn auf den ersten Blick schienen die Hauptfigur­en wenig Heldenhaft­es an sich zu haben: der ebenso vorlaute wie knuddelige Waschbär Rocket. Frauenheld und Ex-Erdbewohne­r Peter Quill alias Star-Lord, gespielt von Chris Pratt, Gamora (Zoe Saldana), die grünhäutig­e Kämpferin und ihre Schwester, die blauhäutig­e Killerin Nebula. Und Groot, der einsilbige und gutherzige humanoide Baum.

Zusammen bewahrten sie als „Guardians of the Galaxy“nicht nur die Galaxie vor dem Untergang. Nun kommt, erneut unter der Regie von James Gunn, die Fortsetzun­g des Weltraumab­enteuers in die Kinos.

Quill muss sich einer ganz besonderen Art von Herausford­erung stellen: Da taucht plötzlich ein graumelier­ter, bärtiger Mann namens Ego auf, der behauptet, sein Vater zu sein. Als Kind war Quill nach dem Tod seiner Mutter von der Erde entführt worden, um unter Außerirdis­chen aufzuwachs­en. Und dieser Ego nun will ihm weismachen, dass er nicht nur übermensch­liche Kräfte hat, sondern auch unsterblic­h ist.

Auch Gamora muss sich ihrer familiären Vergangenh­eit stellen: Tief in ihrem Herzen wünscht sie sich nichts sehnlicher als eine Versöhnung mit ihrer Schwester Nebula.

Neben allen familiären Dingen aber geht es bei den „Guardians“aber um nicht weniger als die Rettung des Universums. Dabei handelt es sich zwar um Science-Fiction, immer wieder fühlt man sich an Klassiker wie „Star Wars“oder „Star Trek“erinnert. Chris Pratt etwa hat seinen Peter so angelegt, dass man an den jungen Luke Skywalker denken muss.

Anleihen bei den „Avengers“

Allerdings widersetzt sich das Weltraumab­enteuer erneut eindeutige­n Zuschreibu­ngen. Einen sprechende­n Waschbären hat man in den sich recht ernst nehmenden WeltraumSa­gas schließlic­h noch nicht erlebt. Der Humor der „Guardians“ist neu und erfrischen­d. Zudem gibt es viele Momente, die eher an Superhelde­nverfilmun­gen à la „Avengers“denken lassen. Selbst den Einfluss von TVSerien wie „Game of Thrones“kann man hie und da erkennen.

Für Abwechslun­g sorgen Überraschu­ngsauftrit­te von Größen wie Kurt Russell, der Peters Vater gibt und als Gott ähnliches, auf einem paradiesis­chen Planeten lebendes Wesen ein böses Geheimnis birgt. Freuen dürfen sich auch Fans von Sylvester Stallone, der als Mitglied der gefürchtet­en Ravagers-Bande so frisch daherkommt wie schon lange nicht mehr.

Niemand aber in diesem an Figuren so reichen Film nimmt so sehr für sich ein wie Groot, der als Reinkarnat­ion namens Baby Groot in Erscheinun­g tritt. Das winzige, baumartige Wesen ist ungemein liebenswür­dig und wunderbar animiert. Und dass Groot tanzen kann, das stellt er in der Eröffnungs­sequenz, einer famosen Kampfszene rund um ein krakenarti­ges Monstrum, unter Beweis.

Schon im ersten Teil spielte die Musik der 1960er- und 1970er-Jahre eine wichtige Rolle. In Teil zwei umfasst der Soundtrack Hits von Fleetwood Mac und anderen. Die Musik gehört zu den vielen Ingredienz­ien, die „Guardians of the Galaxy 2“zu einem großen Weltraumab­enteuer machen: wunderbare, teils atemberaub­ende Bilder, unvergessl­iche Kostüme, mit Humor gespickte Dialoge. (dpa)

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FOTO: MARVEL STUDIOS/DPA Rocket, der Waschbär, und der menschenäh­nliche Baum mit Namen Baby Groot (im Hintergrun­d) sind zwei der ungewöhnli­chen Stars der Fortsetzun­g „Guardians of the Galaxy 2“.

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