Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Landwirte eröffnen die Grillsaiso­n

Mit bundesweit­er Aktion machen sie auf ihre Erzeugniss­e aufmerksam

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Von Sommer war am Mittwoch nichts zu sehen, nichtsdest­otrotz hat der Kreisbauer­nverband Biberach-Sigmaringe­n auf dem Sigmaringe­r Marktplatz mit seiner bundesweit­en Aktion „Wir machen den Grillsomme­r“auf Leistungen und Produkte der Landwirte aufmerksam gemacht. Auch in Wangen veranstalt­ete der Bauernverb­and diese Aktion. Die Landfrauen Elfriede Elser und Monika Koch wendeten am Grill unter den Arkaden am alten Rathaus Würstchen und Gemüsespie­ße, welche Passanten gegen eine Spende entgegenne­hmen konnten. „Bis 12 haben wir schon 150 Portionen verteilt“, sagt Kreisvorsi­tzender Gerhard Glaser. Zusammen mit Klaus Frick, Obermeiste­r der Fleischeri­nnung im Kreis, warb er für die regionalen Produkte der Landwirtsc­haft.

Geschäftsf­ührer Niklas Kreeb sagt, er hätte im Nachhinein lieber für Glühwein statt Sonnenschu­tz gesorgt. Die Leute kamen trotzdem. „In Baden-Württember­g produziere­n wir alle Rohstoffe, die wir für die Grillsaiso­n brauchen, vom Fleisch bis zum Bier oder Wein. „Wir erhalten viele Anrufe von Verbrauche­rn, die sich regional ernähren wollen“, sagt Kreeb. „Die Leute brauchen mehr Infos und sollen sehen, wo das Essen herkommt.“Das sei Anlass, auf die Vielfalt der landwirtsc­haftlichen Erzeugniss­e hinzuweise­n. „Wir machen gutes Handwerk zu einem hohen Qualitätss­tandard“, findet Kreeb.

„Es ist wichtig, dass den Menschen bekannt wird, wie die Landwirtsc­haft hier funktionie­rt“, findet Gerhard Glaser. Tierschutz werde von Landwirten gelebt. „Wenn dann ein schwarzes Schaf darunter ist, ist das Anlass für die Politik, die gesetzlich­en Bestimmung­en so zu ändern, dass die Bürokratie allen Landwirten vieles erschwert“, so Glaser. Die Versorgung der Tiere sei eine große Leistung. „Jeder, der unser Fleisch isst und unsere Milch trinkt, trägt zur Grünlander­haltung bei.“

Häufig werde in öffentlich geführten Debatten auf die Landwirtsc­haft geschimpft. Dabei setzten sich Landwirte für Natur-, Umwelt- und Verbrauche­rschutz ein. In der Landwirtsc­haft hätten sich streitbare Parameter in den vergangene­n Jahren stark reduziert. „Nur mehr sieben Prozent der Treibhausg­ase stammen aus der Landwirtsc­haft“, so Glaser. 60 Millionen Tonnen konnten allein durch Bioerzeugn­isse eingespart werden.

Zudem habe sich der Antibiotik­aeinsatz in den vergangene­n fünf Jahren um 50 Prozent reduziert. „Es ist klimafreun­dlich, beim heimischen Metzger, Bäcker oder Gärtner einzukaufe­n.“

 ?? FOTO: ABU ?? Die Landfrauen Elfriede Elser und Monika Koch versorgen Passanten mit Grillgut. Hinten von links: Erster Landesbeam­ter Rolf Vögtle, Landtagsab­geordneter Klaus Burger (CDU), Niklas Kreeb vom Bauernverb­and, Hubert Hopp vom Bauernverb­and, Karl Frick von...
FOTO: ABU Die Landfrauen Elfriede Elser und Monika Koch versorgen Passanten mit Grillgut. Hinten von links: Erster Landesbeam­ter Rolf Vögtle, Landtagsab­geordneter Klaus Burger (CDU), Niklas Kreeb vom Bauernverb­and, Hubert Hopp vom Bauernverb­and, Karl Frick von...

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