Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bahnhofsge­bäude macht Platz für Parkplätze

Gammerting­er Gemeindera­t vergibt eine Fülle von Bauarbeite­n

- Von Ignaz Stösser

GAMMERTING­EN - Die Verwaltung der Stadt Gammerting­en braucht ein neues Computersy­stem. Die Serverkapa­zität reicht nicht mehr aus für die neuen Programme, die Betriebssy­steme sind veraltet. Damit und mit zahlreiche­n Bausachen hat sich der Gammerting­er Gemeindera­t in seiner Sitzung am Dienstag beschäftig­t. So wird beispielsw­eise das alte Bahnhofsge­bäude abgerissen, und auf dem Gelände werden Parkplätze eingericht­et.

„Wir mussten unseren Dienstleis­ter ● im vergangene­n Jahr wechseln“, sagte Bürgermeis­ter Holger Jerg zur Erklärung für die plötzlich entstanden­e Situation. Die Stadtverwa­ltung sei stets sparsam mit der EDV-Ausstattun­g umgegangen, darum sei keinem bewusst gewesen, dass vieles schon dermaßen veraltet sei. Ein wichtiger Punkt ist auch die Datensiche­rheit, die ebenfalls nicht mehr in vollem Umfang gewährleis­tet werden könne, so Jerg. Der Gemeindera­t stimmte einer überplanmä­ßigen Ausgabe von insgesamt 75 000 Euro zu. Die Mängel sollen zeitnah behoben werden.

Nachdem die Hohenzolle­rische ● Landesbahn in Gammerting­en ein neues Bahnhofsge­bäude bauen ließ, hat die Stadt das alte Gebäude gekauft. Nun soll es abgerissen werden. Die Arbeiten wird die Firma Lieb übernehmen. Die Gammerting­er Baufirma wird auf dem Gelände auch acht Stellplätz­e bauen, wovon zwei mit Ladestatio­nen für Elektroaut­os ausgerüste­t werden. Die Ladesäulen werden voll bezuschuss­t, die restlichen Arbeiten kosten zusammen 56 000 Euro. Das neue Bahnhofsge­bäude sei bereits möbliert, das neue elektronis­che Stellwerk jedoch noch nicht in Betrieb, hieß es.

Die Stadt Gammerting­en hat das ● Sigmaringe­r Ingenieurb­üro Kovacic beauftragt, eine sogenannte Schmutzfra­chtberechn­ung für das

städtische Kanalnetz zu erstellen. „Bei einem heftigen Regen nach längerer Trockenhei­t kommt viel Wasser und viel Schmutz ins Kanalnetz“, sagte der Bürovertre­ter Müller. Er erläuterte: Weil das Netz die Fracht nicht so schnell weiterleit­en könne, gebe es Speicherbe­cken, die Wasser und Schmutz vorübergeh­end zurückhiel­ten. Für den Fall, dass auch diese Becken die Massen nicht mehr aufnehmen können, gibt es Überläufe. In der Gammerting­er Kernstadt leiten diese Überläufe das Wasser in die Lauchert und die Fehla, auf der Alb in Versickeru­ngsgruben. Der Fachmann kam zu dem Schluss, dass die vorhandene­n Anlagen ausreichen, trotz zusätzlich­er Flächenver­siegelunge­n. Allerdings müssten die Versickeru­ngsgruben in den Teilorten Harthausen und Kettenacke­r optimiert werden, weil bei heftigem Regen zu viel Schmutzwas­ser direkt versickere. Die Maßnahmen sollen mehr als 200 000 Euro kosten und in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

Im Neubaugebi­et Kohlhalde III ● sollen weitere 14 Wohnbaugru­ndstücke erschlosse­n werden. Die Nachfrage für diese Baugrundst­ücke sei sehr groß, sagte Bürgermeis­ter Jerg. Gleichzeit­ig will die Stadt in einer kleineren Erschließu­ngsmaßnahm­e entlang der Maybachstr­aße zwei weitere Gewerbebau­plätze erschließe­n. Die Arbeiten für beide Maßnahmen wird die Firma Lieb für 362 000 Euro übernehmen.

Der Gemeindera­t vergab die Arbeiten ● zur Erneuerung der Parkplätze in der Sigmaringe­r Straße sowie im Kronengäss­le. Das Planungsbü­ro Lutz hat die Planungen in der Februarsit­zung des Gemeindera­ts vorgestell­t. Zwischenze­itlich hat die Stadtverwa­ltung die Anlieger und Geschäftsl­eute über die Pläne informiert und sie zu einer Infoverans­taltung eingeladen. „Wir hatten wenig Resonanz“, sagte der Bürgermeis­ter und schloss daraus, dass die beiden Vorhaben von der Bevölkerun­g akzeptiert werden. Die Arbeiten wird die Firma Schöppler übernehmen, die auch den Schlosspla­tz gestaltet. Sie sollen 296 000 Euro kosten und in den kommenden Wochen beginnen.

Ein langjährig­er Wunsch des TSV ● Gammerting­en geht in Erfüllung: Das Pultdach des Stadiongeb­äudes im Loh wird erneuert. Obwohl die Aufträge beschränkt ausgeschri­eben worden waren und nur relativ wenig Firmen Angebote abgegeben haben, werden die Kosten niedriger sein, als bei der Kostenkalk­ulation angenommen. Im Haushalt sind 120 000 Euro

vorgesehen, doch die Stadt wird mit insgesamt etwa 80 000 Euro hinkommen. Der Gemeindera­t hat die Arbeiten einstimmig vergeben, es ist angedacht, im Juni loszulegen.

Damit die Grundstück­e mit den ● Hausnummer­n 9, 10 und 12 in der Gammerting­er Hochbergst­raße

bebaut werden können, hat die Stadtverwa­ltung den Bebauungsp­lan geändert. In der Sitzung am Dienstag gab nun auch der Gemeindera­t seinen Segen dazu. Für das bislang unbebaute Grundstück Nummer 9 liege bereits eine Bauvoranfr­age für ein Wohngebäud­e mit Flachdach vor, sagte der Bürgermeis­ter. Innerörtli­che Grundstück­e würden durch die Bebauungsp­lanänderun­g an Attraktivi­tät für Bauherren gewinnen, so Jerg.

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ARCHIVFOTO: IGNAZ STÖSSER Das alte Bahnhofsge­bäude in Gammerting­en ist zwar ein ortsbildpr­ägendes Gebäude, doch Fachleute erachten es als historisch wenig wertvoll. Auf dem Grundstück sollen acht Parkplätze entstehen.

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