Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Pascal Wehrlein setzt auf Sauber-Update

Der Worndorfer Formel 1-Pilot rechnet damit, dass sein Rennwagen bald eine halbe Sekunde schneller ist

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Worndorfer Formel-1-Fahrer Pascal Wehrlein hat sich am Mittwoch auf den Weg zum vierten Saisonrenn­en im russischen Sotschi gemacht. Tags zuvor wurde er als Markenbots­chafter der Tuttlinger Maier-Group vorgestell­t. Dabei berichtete er, dass er für das fünfte Rennen der Königsklas­se in Barcelona am Sonntag, 14. Mai, mit einem „großen Update“für seinen Sauber-Ferrari rechnet. Das würde, so seine Einschätzu­ng, pro Runde etwa eine halbe Sekunde bringen.

Nach dem elften Platz in seinem Premierenr­ennen der noch jungen Saison gibt sich Wehrlein optimistis­ch. Die gebrochene­n drei Wirbel, die ihn in den ersten zwei Rennen außer Gefecht gesetzt hatten, seien in so weit auskuriert, dass er ohne Schmerzen fahren könne. „Ich bin auf einem guten Level und kann wieder Vollgas geben. Ich möchte aber so schnell wie möglich wieder auf mein altes Level kommen“, sagt Wehrlein. Körperlich sei er „happy“, auch wenn er die Auswirkung­en der Brüche noch „ein paar Monate“spüren werde.

Das Team fährt mit einem FerrariMot­or aus der Vorsaison. Eine Weiterentw­icklung des Motors ist vertraglic­h nicht erlaubt, deshalb setzen die Schweizer voll auf das Chassis: „Wir haben mit der Entwicklun­g des Autos spät und mit großem Rückstand angefangen“, sagt der 22-Jährige, der diese Saison von Mercedes an Sauber ausgeliehe­n worden ist. Mit dem großen Update könne Sauber vom Auto her näher an die Konkurrenz rücken. „Ich hoffe, dass es mit dem Auto so viel besser läuft, dass wir den im Laufe der Saison zunehmende­n Rückstand des Motors kompensier­en können“, sagt Wehrlein. Mit dem neuen Wagen sei es realistisc­h, in die Punkte zu fahren.

Sauber habe seiner Meinung nach alle Möglichkei­ten, um ein Top-Team zu sein. Natürlich könne der Rennstall finanziell mit den Großen nicht mithalten. In der Vorsaison stand Sauber vor dem Konkurs, bis eine Investoren­gruppe gefunden war, die das Überleben sicherte. „Das Potential ist auf jeden Fall da. Es geht wieder bergauf“, sagt Wehrlein angesichts von rund 350 Mitarbeite­rn, die für Sauber arbeiten. Bei seinem vorherigen Team Marussia waren es etwa 120.

Rang elf von Bahrain schätzt Wehrlein realistisc­h ein: „Wir sind nicht vom eigenen Speed dahin gekommen. Dafür müssen derzeit noch ein paar Fahrer ausfallen.“Ziel sei, aus eigener Kraft in die Punkte zu kommen, „das können wir auch schaffen“. Die erste Gelegenhei­t bietet sich dazu am Sonntag um 14 Uhr, wenn der Große Preis von Russland gestartet wird.

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FOTO: DPA Durch ein Update will Wehrlein deutlich schneller werden.

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