Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Spielbericht Online hält auch im Handball Einzug
„Sport vor Ort“- Markus Weisser und Gerd Hiller, die IT-Spezialisten des TSV Bad Saulgau
BAD SAULGAU - Im Rahmen der Serie „Sport vor Ort“stellt die Schwäbische Zeitung auch den einen oder anderen verdienten Mitarbeiter in Vereinen vor. So zum Beispiel heute Markus Weisser und Gerd Hiller, die sich seit zwei Jahren um alles kümmern, was bei den Handballern des TSV Bad Saulgau die Unterstützung eines Computers benötigt, vor allem aber um die Sparte Spielbericht Online, die inzwischen auch im Handballverband Einzug gehalten hat. Mit dem Unterschied zum Fußball, dass im Handball die Spieltage meistens hintereinander weg am Wochenende von der jüngsten Jugend bis zu den Aktiven durchgezogen werden.
„Seit zwei Jahren kümmern wir uns um den SBO - den Spielbericht Online“, erklärt Markus Weisser. „Papier gibt es nicht mehr, es läuft alles über die Onlineschiene und wir sorgen dafür, dass die Mannschaften, meistens die Trainer und die Schiedsrichter, in der Halle auf ihre Spiele über die Internetplattform des Verbandes auf ihre Spiele zugreifen können.“Das heißt für beide, dass sie alle 14 Tage das gesamte Wochenende in der Kronriedhalle verbringen. „Wir sind dabei oft zwölf Stunden am Stück in der Halle“, sagt sein Gerd Hiller.
Um immer rechtzeitig den Spielberichtsbogen online allen zur Verfügung zu stellen, haben Gerd Hiller und Markus Weisser zwei Laptops im Einsatz. „Da sind wir entspannter. Denn eine halbe Stunde vor Spielbeginn will der Schiedsrichter die Spielberichtsbögen einsehen, auch um die Passkontrolle machen zu können, eine Viertelstunde vor dem Schiedsrichter dürfen die Trainer den SBO einsehen. Die Aufstellung haben sie da idealerweise schon zu Hause gemacht. Jedenfalls halten wir unsere Trainer dazu an, das so zu machen. Das hat sich bewährt“, erklärt Markus Weisser, wohl auch aus eigener Erfahrung. Kurz vor dem Spiel muss dann alles bereit sein, damit am Kampfrichtertisch die Angaben zum Spiel in den Spielberichtsbogen einfließen können. Wer hat das Tor geschossen? Wer, wann eine Zeitstrafe erhalten? „Aber das geschieht dann unten am Kampfrichtertisch“, erklären die beiden.
Während geneigter Fan den Werdegang von Markus Weisser, ehemaliger Regionalligaspieler und Mitglieds des immer noch verehrten Erfolgsteams früherer Jahre, kennt, kam Gerd Hiller über eine ganz andere Schiene zu den Handballern. „Meine beiden Kinder spielen Handball und irgendwann hat man mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte.“Gerd Hiller konnte und ist nun aus der Mannschaft um die Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Nicht nur, dass er sich während der Spieltage mit Weisser um den SBO kümmert, nein, immer wieder verlangen die kleinen schwarzen Kästen ja bekanntermaßen nach Updates. Dann stehen die Laptops im Hause Hiller nebeneinander und arbeiten - von Gerd Hiller initiiert - vor sich hin. Außerdem müssen die Mannschaften vor der Saison in die neuen Ligen eingepflegt werden.
Filme von den Spielen
Beruflich haben beide nichts mit dem IT-Bereich zu tun, denn Markus Weisser arbeitet seit fast drei Jahrzehnten bei der Sparkasse, Gerd Hiller bei der Schnell-Haus GmbH in Bad Saulgau. Es ist vielmehr ihr Hobby. Ihr Job an den Rechnern ist nicht der einzige, den sie im TSV-Handball haben: Markus Weisser ist bekanntlich auch Trainer der zweiten Mannschaft, Gerd Hiller sorgt dafür, dass die Spiele auf der GoPro-Kamera mitgeschnitten werden. Den Upload auf die Plattform des HVW führt dann Günther Halder aus.
Schließlich müssen die Spiele spätestens 48 Stunden nach dem Spiel auf der Homepage des Handball-Verbandes Württemberg (HVW) zum Download bereitstehen, dass sich die Trainer das Bildmaterial anschauen können. So hat der Verband den Mitschnitt der Spiele systematisiert.
Gerd Hiller sitzt außerdem zwei, dreimal in der Saison am Kampfrichtertisch bei Spielen der ersten Mannschaft. „Aber da sind wir insgesamt ein Team von rund zehn Leuten, die sich abwechseln.“Außerdem sorgen beide bei den Jugendspielen für die musikalische Beschallung. „Bei der ersten Mannschaft übernehmen dann aber unsere Spezialisten um Alexander Osswald.“
„Manchmal ist die schwierigste Aufgabe am Spieltag ins W-Lan-Netz rein zu kommen“, sagen die beiden und lachen. Denn der von den beiden mitgebrachte Router will nicht immer. Dabei wäre alles einfacher, könnte der TSV das W-Lan-Netz der Stadt in der Kronriedhalle nutzen. „Leider können wir das derzeit noch nicht“, sagt Hiller. „Aber wir sind in Gesprächen und vielleicht tut sich ja was. Steter Tropfen höhlt den Stein“, sagt Weisser und lacht.