Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
FC Blochingen sucht wieder neuen Pächter
Gaststätte Greutle derzeit geschlossen – Wirt hört nach drei Monaten auf
BLOCHINGEN - Die Gaststätte Greutle in Blochingen hat rund drei Monate nach der Wiedereröffnung schon wieder geschlossen. Dies haben Dietmar Lehleiter, Vorsitzender des Fördervereins des FC Blochingen, und der bisherige Wirt Silvio Modl bestätigt. Jetzt sucht der FC Blochingen, dem das Gebäude gehört, einen neuen Pächter.
„Ja, die Gaststätte hat vorübergehend geschlossen. Wir sind auf der Suche nach einem neuen Pächter“, sagt Dietmar Lehleiter. Erst im Februar hatte Silvio Modl als neuer Pächter und Küchenchef das Wirtshaus Greutle übernommen, unterstützt von seiner Partnerin Ana Ely. Zuvor hatte viele Jahre das Ehepaar Heinemann das Lokal geführt. „Wir sind da selbst total überrascht worden“, sagt Dietmar Lehleiter über den Abgang des Wirts. Zu den Gründen, warum die Wirte aufgehört haben, will Lehleiter öffentlich nichts sagen.
Jetzt hat für den FC Blochingen die Suche nach einem Nachfolger begonnen. „Wir legen Wert darauf, nicht eine Bierkneipe, sondern wieder eine Speisegaststätte zu haben“, so Dietmar Lehleiter. Er unterstreicht, wie wichtig ein Lokal für Blochingen ist. Schließlich brauche man eine Gaststätte für Festlichkeiten wie Taufen und Familienfeste und auch für Anlässe wie Beerdigungen. Auch hat Blochingen derzeit mit seinem Konzept „Alt werden in Blochingen“viel vor. „Da brauchen wir einen Treffpunkt“, sagt Lehleiter.
9000 Euro Fördergeld
Er ist optimistisch, dass der FC einen neuen Gastwirt finden wird. Für die Sanierung und den Umbau der Gaststätte gab es von der Leader-Aktionsgruppe Fördergeld in Höhe von 9000 Euro. Man werde nun mit der Leader-Gruppe das Gespräch aufnehmen, was mit dem Geld geschieht, sagt Dietmar Lehleiter. Bislang sei das Geld sowieso noch nicht geflossen.
Klar, er sei enttäuscht, sagt Wirt Silvio Modl im Gespräch mit der SZ. Seit Muttertag sei die Gaststätte geschlossen. Als Grund für seinen Rückzug nennt er den mangelhaften Umsatz. Sonntags sei das Restaurant zwar eher voll gewesen, aber nicht an den restlichen Tagen der Woche. „Bloß vom Biertrinken funktioniert das nicht“, weist er auf diese umsatzschwachen Tage unter der Woche hin.
„Ich bin auch etwas enttäuscht von den Blochingern selbst“, sagt er, sprich er wünschte sich mehr Besucher aus Blochingen. Blochingen habe doch so ein reges Vereinsleben, meint Modl.
In Mengen und seinen Stadtteilen gibt es nach den Schließungen der Restaurants Kegelstube und den Dorfstuben in Ennetach einen spürbaren Mangel an gutbürgerlicher Küche. Mehr Besucher bedeutete das für das Greutle aber nicht: „Davon haben wir nichts gemerkt“, entgegnet Modl auf diese Bemerkung.
Erschwerend sei gewesen, dass das Lokal sechs Wochen lang telefonisch nicht zu erreichen gewesen sei, so Modl weiter.
„Wenn Sie bei der Schwäbischen Zeitung sechs Wochen kein Telefon hätten – können Sie sich vorstellen, was das für uns bedeutet hat“, sagt Modl.
„Vielleicht habe ich unterschätzt, dass man auf dem Dorf einen längeren Atem braucht als in der Stadt.“Ansonsten wirft er sich aber nichts vor. Die Qualität des Essens sei von den Besuchern gelobt worden.
Blochingens Ortsvorsteher Heiko Emhart ist enttäuscht über die Schließung. „Ich finde das sehr schade“, sagt Emhart. „Das ist am Anfang wirklich gut angelaufen“, schaut er auf den Februar zurück, als Modl das Lokal übernommen hatte.