Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
HBW muss die letzte Chance nutzen
BALINGEN (sz) - Nach der 25:33-Niederlage im letzten Auswärtsspiel (Halbzeit: 12:15) gegen den HC Erlangen sind die Aussichten auf den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga für den HBW Balingen-Weilstetten wieder etwas gesunken. Im Schwaben-Derby gegen den frischgebackenen EHF-Pokalsieger Göppingen (Samstag, 19 Uhr, Sparkassenarena) hilft Martin Strobel und Co. nur ein Sieg, auch weil in den letzten beiden Saisonspielen Flensburg/ Handewitt und Kiel nach Balingen kommen. Doch der HBW braucht voraussichtlich vier Punkte aus den drei Heimpartien, um den Abstieg abzuwenden.
„Wir müssen unsere Fehlerzahl im Angriff minimieren und brauchen auf der Torhüterposition eine gute Leistung, wenn wir gegen Erlangen etwas holen möchten“, wusste HBWTrainer Rúnar Sigtryggsson ganz genau, was der Schlüssel zu einem Erfolg gewesen wäre. Das funktionierte allerdings nur in den Anfangsminuten.
Jetzt, gegen Göppingen, muss unbedingt ein Sieg her, um sich die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Dabei hatten sich die Balinger, bei Bekanntwerden des Spielplans auf die letzten drei Heimspiele gefreut. Auch angesichts der Tatsache, dass die Saparkassenarena dreimal ausverkauft sein würde. Schon damals waren sich Wolfgang Strobel und Co. allerdings im Klaren, dass der Klassenerhalt vor diesen drei Highlights in trocken Tüchern sein sollte. „Ich bin sprachlos“, rang HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson in der Pressekonferenz nach der deutlichen 33:25-Niederlage regelrecht nach Worten. Eine Mannschaft, die im Abstiegskampf stecke, dürfe sich so nicht präsentieren. Sein Geschäftsführer Wolfgang Strobel, der seinen Vertrag in Balingen verlängert hat, stieß ins gleiche Horn.
Gerade mal zwei Trainingseinheiten blieben Sigtryggsson, um seine Mannschaft auf das Derby gegen Göppingen vorzubereiten. Der Isländer sieht das allerdings mit gemischten Gefühlen. Für ihn als Trainer sei die Zeit zwischen den zwei Spielen zu kurz, um eine gute Vorbereitung zu machen. Für die Spieler sei es allerdings besser, schnell nach so einer Pleite wieder zu spielen, erklärte Sigtryggsson, der in den Trainingseinheiten erneut auf seinen Mittelmann Martin Strobel verzichten musste. Nachdem der Spielmacher in der Arena Nürnberg auf die Zähne gebissen hatte, wurde er dort nach nur drei Minuten durch einen Schlag in den Nacken regelrecht niedergestreckt, musste minutenlang behandelt werden.