Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Terror-Detektor entwickelt
Uni Konstanz hilft bei Risikobewertung von Gefährdern
RAVENSBURG (alm) - Die Zahl der gewaltbereiten Islamisten steigt und mit ihr auch das Risiko von Terroranschlägen. Die Verfassungsschützer in Baden-Württemberg beobachten laut ihrem Jahresbericht 2016 rund 3500 Islamisten. Die größte Bedrohung stellen die „Gefährder“dar, deren Zahl das Innenministerium im „mittleren zweistelligen Bereich“sieht.
Die Polizei der Länder erhält jetzt eine neue Möglichkeit, das tatsächliche Gewaltrisiko der Islamisten zu bewerten. Das neue Instrument „Radar-iTE“, entwickelt vom Bundeskriminalamt und den Forschern der Uni Konstanz, soll dazu wissenschaftlich fundierte Aussagen machen und erstmals die Risikopotenziale von Islamisten vergleichbar machen. Das System soll im Nachhinein den Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri aufgrund seiner Persönlichkeitsdaten als hochgefährlich eingestuft haben. Es wird ab Juli bundesweit im Einsatz sein.