Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
SPD hat sich vom Bürger entfernt
Zum Artikel „Personalrochade bei der SPD“(31.5.): Die Hals über Kopf vorgenommene Personalrochade offenbart die tiefe Verzweiflung, in der sich die SPD anscheinend befinden muss. Sie scheint eine Art Notoperation in der sich immer schneller drehenden Abwärtsspirale zu sein und offenbart die blanke Panik, in der sich die SPD seit den verlorenen Landtagswahlen im Saarland, Schleswig-Holstein und vor allem in NRW befindet.
Mit seiner unfreiwilligen Rochade will der SPD-Heilsbringer Martin Schulz jedenfalls das Heft des Handelns selbst in der Hand behalten und befördert so als Sündenbock für die verlorenen Landtagswahlen die Generalsekretärin Katarina Barley flugs und ohne Not einfach so über Nacht zur Bundesfamilienministerin. Als Schwesigs Nachfolgerin kann sie dort offensichtlich weniger Schaden anrichten, als auf der Schlüsselposition der Generalsekretärin. Zu tun bleibt dort bis zur Bundestagswahl in knapp vier Monaten ohnehin so wenig, dass sie dort eigentlich überflüssig ist. Es drängt sich somit der Verdacht auf, dass derartige Personalrochaden nicht aus strategischen, sondern vielmehr aus Machtkalkül für sichere Posten für die Zeit danach initiiert werden. Die SPD hat sich damit trotz „Heilsbringer Martin Schulz“so weit vom Bürger und dessen Maßstäben entfernt, dass es einfach nur erschreckend ist. Dietmar Helmers, Westerheim
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