Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Reifen, Pech und Pannen

Das Team Kappeler beim 24-Stunden Rennen am Nürburgrin­g

- Von Daniel Peter

NÜRBURGRIN­G - Das Team Kappeler-Motorsport hat beim 24- Stunden-Rennen auf dem Nürburgrin­g, dem härtesten Langenstre­ckenrennen der Welt, aufgeben müssen. Nach 120 Runden streikte die Technik. Damit war das Kappeler-Team alles andere als zufrieden.

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgrin­g war das erste unter eigener Führung des Bad Saulgauer Teams. Ein Jahr hatte das Team auf dieses Rennen hingearbei­tet. Während der Vorbereitu­ngszeit reifte zudem die Idee, eine Art Spendenlau­f zu initiieren. Für jede gefahrene Rennrunde des Porsche ging ein Spende an den Deutschen Kinderschu­tzbund. Auch die Partner von Kappeler-Motorsport zeigten sich begeistert.

Die Stimmung im Team war vor der Anreise sehr gut. Alle freuten sich auf die Hatz. Doch schon ein Reifenscha­den am Servicetru­ck mit einem Folgeschad­en verzögerte die Anreise. Ein schlechtes Omen. Die Technikman­nschaft improvisie­rte und setzte den Truck wieder in Gang. Die Tage vor dem Rennen nutzte die Mannschaft, um Trainingsf­ahrten und Qualifikat­ionsrunden. Einen Tag vor dem Rennen, begrüßte das Team dann 13 Kinder und zwei Betreuer vom Deutschen Kinderschu­tzbund, die vom Team eingeladen worden waren. Gemeinsame­s Grillen am Streckenab­schnitt Schwalbens­chwanz stand an.

Der Renntag selbst begann am Samstag bei bestem Wetter. Die Sonne knallte vom Himmel auf die Eifel. Auch die Mission „Race for Kids“mit Besichtigu­ng der Boxengasse kam gut an.

Um 15.10 Uhr ging Startfahre­r Thomas Gerling in die Einführung­srunde. Mit Startplatz 40 unter 160 Startern (SP7-Klasse: 4.) war das Team zuversicht­lich. In der VLN hatte das Team Stehvermög­en bewiesen. Um 15.30 Uhr gaste Gerling nicht ganz so viel an, fuhr eher defensiv. Planmäßige Boxenstopp­s mit Fahrerund Reifenwech­sel, Tankvorgän­gen und Reinigungs­arbeiten an den Scheiben verliefen routiniert. Nach fünf Stunden lag der Porsche unter den Top 30, auf Platz 29, Rang drei in der SP7. Nach sieben Rennstunde­n hatte sich der Porsche weiter verbessert: Gesamtplat­z 25, Platz zwei in der Klasse. Die Zeiten gingen nach unten. In seiner Klasse ging das Team sogar in Führung.

Doch die Nacht kam und mit ihr die Probleme. Ein Reifenscha­den war der Beginn einer Reihe von Defekten. Zwar behob ein entsendete­s Technikert­eam den Schaden auf der Strecke, doch der Reifenplat­zer verursacht­e einen Folgeschad­en. Das Team meisterte auch das, die Fahrer machten den Rückstand wett, ehe ein Sensorausf­all die Aufholjagd ausbremste. Weitere Schäden folgten: kaputte Sensoren, zwei defekte Benzinpump­en, klemmende Ventilchen, unzähligen Reifen. Bei Tagesanbru­ch lag das Team trotzdem auf dem zweiten Platz seiner Klasse und auf dem 40. Gesamtplat­z.

Das Fahrerteam um Thomas Gerling, Harald Hennes, Willy Hüppi und Thomas Kappeler fuhr mit Köpfchen, auch mit dem Ziel für den Spenendenl­auf möglichst viele Runden zu fahren und - falls möglich - das Auto aufs Podest zu stellen. Doch das Aus kam und Kappeler-Motorsport sah das spannende Rennende nur vom Fahrerlage­r aus. Nach 20 Stunden, 31 Minuten und 35 Sekunden, oder 120 Rennrunden musste der weiße, mit den bunten Abdrücken von Kinderhänd­en beklebte Porsche - abgestellt werden. Das Getriebe gab auf. Die Schaltbox, die eigens vor dem Rennen erneuert worden war hatte nach 3045 Kilometern den Rennbetrie­b eingestell­t.

Durch den Spendenlau­f und den 120 gefahrenen Rennrunden spendet alleine das Team Kappeler Motorsport selbst 1200 Euro an den Deutschen Kinderschu­tzbund. In den nächsten Tagen wird noch der genaue Betrag ausgerechn­et die von den Partnern von Kappeler Motorsport beigesteue­rt werden.

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FOTO: DANIEL PETER Das Team kämpft sich im Feld nach vorne zu Kämpfen. Immer die Konkurrenz im Nacken.

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