Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Reifen, Pech und Pannen
Das Team Kappeler beim 24-Stunden Rennen am Nürburgring
NÜRBURGRING - Das Team Kappeler-Motorsport hat beim 24- Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, dem härtesten Langenstreckenrennen der Welt, aufgeben müssen. Nach 120 Runden streikte die Technik. Damit war das Kappeler-Team alles andere als zufrieden.
Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring war das erste unter eigener Führung des Bad Saulgauer Teams. Ein Jahr hatte das Team auf dieses Rennen hingearbeitet. Während der Vorbereitungszeit reifte zudem die Idee, eine Art Spendenlauf zu initiieren. Für jede gefahrene Rennrunde des Porsche ging ein Spende an den Deutschen Kinderschutzbund. Auch die Partner von Kappeler-Motorsport zeigten sich begeistert.
Die Stimmung im Team war vor der Anreise sehr gut. Alle freuten sich auf die Hatz. Doch schon ein Reifenschaden am Servicetruck mit einem Folgeschaden verzögerte die Anreise. Ein schlechtes Omen. Die Technikmannschaft improvisierte und setzte den Truck wieder in Gang. Die Tage vor dem Rennen nutzte die Mannschaft, um Trainingsfahrten und Qualifikationsrunden. Einen Tag vor dem Rennen, begrüßte das Team dann 13 Kinder und zwei Betreuer vom Deutschen Kinderschutzbund, die vom Team eingeladen worden waren. Gemeinsames Grillen am Streckenabschnitt Schwalbenschwanz stand an.
Der Renntag selbst begann am Samstag bei bestem Wetter. Die Sonne knallte vom Himmel auf die Eifel. Auch die Mission „Race for Kids“mit Besichtigung der Boxengasse kam gut an.
Um 15.10 Uhr ging Startfahrer Thomas Gerling in die Einführungsrunde. Mit Startplatz 40 unter 160 Startern (SP7-Klasse: 4.) war das Team zuversichtlich. In der VLN hatte das Team Stehvermögen bewiesen. Um 15.30 Uhr gaste Gerling nicht ganz so viel an, fuhr eher defensiv. Planmäßige Boxenstopps mit Fahrerund Reifenwechsel, Tankvorgängen und Reinigungsarbeiten an den Scheiben verliefen routiniert. Nach fünf Stunden lag der Porsche unter den Top 30, auf Platz 29, Rang drei in der SP7. Nach sieben Rennstunden hatte sich der Porsche weiter verbessert: Gesamtplatz 25, Platz zwei in der Klasse. Die Zeiten gingen nach unten. In seiner Klasse ging das Team sogar in Führung.
Doch die Nacht kam und mit ihr die Probleme. Ein Reifenschaden war der Beginn einer Reihe von Defekten. Zwar behob ein entsendetes Technikerteam den Schaden auf der Strecke, doch der Reifenplatzer verursachte einen Folgeschaden. Das Team meisterte auch das, die Fahrer machten den Rückstand wett, ehe ein Sensorausfall die Aufholjagd ausbremste. Weitere Schäden folgten: kaputte Sensoren, zwei defekte Benzinpumpen, klemmende Ventilchen, unzähligen Reifen. Bei Tagesanbruch lag das Team trotzdem auf dem zweiten Platz seiner Klasse und auf dem 40. Gesamtplatz.
Das Fahrerteam um Thomas Gerling, Harald Hennes, Willy Hüppi und Thomas Kappeler fuhr mit Köpfchen, auch mit dem Ziel für den Spenendenlauf möglichst viele Runden zu fahren und - falls möglich - das Auto aufs Podest zu stellen. Doch das Aus kam und Kappeler-Motorsport sah das spannende Rennende nur vom Fahrerlager aus. Nach 20 Stunden, 31 Minuten und 35 Sekunden, oder 120 Rennrunden musste der weiße, mit den bunten Abdrücken von Kinderhänden beklebte Porsche - abgestellt werden. Das Getriebe gab auf. Die Schaltbox, die eigens vor dem Rennen erneuert worden war hatte nach 3045 Kilometern den Rennbetrieb eingestellt.
Durch den Spendenlauf und den 120 gefahrenen Rennrunden spendet alleine das Team Kappeler Motorsport selbst 1200 Euro an den Deutschen Kinderschutzbund. In den nächsten Tagen wird noch der genaue Betrag ausgerechnet die von den Partnern von Kappeler Motorsport beigesteuert werden.