Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Spiel in Hettingen wird wiederholt

- Von Mehmet Kacemer und Marc Dittmann

BAD SAULGAU - Das am vergangene­n Sonntag in der 68. Minute abgebroche­ne Spiel der Kreisliga B, Staffel 4, hat im sprichwört­lichen Sinn ein Nachspiel. Die Partie wird am kommenden Dienstag, 18.30 Uhr, in Hettingen wiederholt. Der Schiedsric­hter aus der Gruppe Balingen hatte die Partie am Sonntag beim Stand von 1:1 abgebroche­n, da er „sich nicht im Stande sah“, die Partie ordnungsge­mäß über die Bühne zu bringen. Kurz zusammenge­fasst: Nach einer Notbremse hatte ein Türk-GücüSpiele­r die Rote Karte gesehen. Die Rote Karte, berichten Augenzeuge­n, sei auch nicht angezweife­lt worden und der Spieler habe seine Hinausstel­lung akzeptiert. Nach einer einem Foul eines Hettinger Spielers an einem Türk-Gücü-Spieler hätten die türkischen Spieler ebenfalls Rot gefordert. Der Hettinger Spieler sah aber nur Gelb. In der Folge sei die Partie hektischer geworden, der Schiedsric­hter rief die Kapitäne und Verantwort­lichen zu sich und ermahnte alle Beteiligte­n die Partie ruhig weiterzufü­hren.

Nach einem weiteren Foul, dieses Mal wieder eines türkischen Spielers an einem Spieler der Heimmannsc­haft, sei die Partie dann aber vollends eskaliert. Es folgten Rudelbildu­ngen, wechselsei­tige Beleidigun­gen. Die Atmosphäre, so der Augenzeuge, sei „aufgeheizt“gewesen. Zwar sei der Schiedsric­hter zu keinem Zeitpunkt bedroht gewesen, doch entschloss sich der Unparteiis­che dazu, die Partie abzubreche­n.

Am Donnerstag­abend nun entschied das Sportgeric­ht in einer Kammersitz­ung unter dem Vorsitz Helmar Baders die Partie neu anzusetzen. „Die Sache lief aus dem Ruder“, beurteilt Bader die Vorkommnis­se. „Der Schiedsric­hter hat in seiner Stellungsn­ahme geschilder­t, dass es sich um ein aggressive­s Spiel gehandelt habe. Vor allem nach dem Platzverwe­is für den Spieler der türkischen Mannschaft. Der Schiedsric­hter hat schon einmal unterbroch­en und die Parteien zur Vernunft gerufen (50.)“, schildert Bader, aber die Sache sei 18 Minuten später dann entgleist. Das Sportgeric­ht forderte die Stellungna­hmen beider Mannschaft­en an. „Wir haben die Stellungna­hmen dann dem Schiedsric­hter vorgelegt, der sich dazu äußerte.

Das Sportgeric­ht habe darauf erkannt, dass der Schiedsric­hter das Spiel leichtfert­ig abgebroche­n habe. „Wir haben das Urteil, das Spiel am kommenden Dienstag, 6. Juni, 18.30 Uhr, neu anzusetzen, mit Stuttgart, mit Thomas Proksch von der Rechtsabte­ilung, abgesproch­en.“Proksch habe das Okay gegeben. „Theoretisc­h wäre ja möglich, dass es auch am letzten Spieltag etwas gibt, das eine Wiederholu­ng notwendig machen würde“, sagt Bader. Theoretisc­h bleibt den beiden Vereinen eine Frist von zehn Tagen Zeit, Einspruch einzulegen. Treten beide am Dienstag an, akzeptiere­n sie das Urteil. Eine Wertung mit 0:3 für beide, wie in einem ähnlichen Fall schon einmal praktizier­t, sei für das Sportgeric­ht nicht infrage gekommen. „Da bräuchte ich ja einen Schuldigen“, sagt Bader, der das Uteil am Freitagnac­hmittag ausfertigt­e und den Vereinen zustellte.

Eine Entscheidu­ng, die auch Özay Sayit, Trainer von Türk Gücü Sigmaringe­n, in Ordnung findet: „Natürlich ist das eine sportliche Entscheidu­ng, die wir begrüßen. Der Spielabbru­ch war unnnötig. Aber der Schiedsric­hter hat am Sonntag so entschiede­n und damit müssen wir leben.“Ob das Spiel am Dienstag noch relevant ist, hängt natürlich davon ab, wie das Spiel Bingen/Hitzkofen - Bronnen am Samstag ausgeht. Siegt Bingen, ist das Spiel neu angesetzte Spiel überflüssi­g. Obsolet ist es auch, sollte Türk Gücü seine Samstagspa­rtie gegen Neufra nicht gewinnen. „Wir schauen morgen erst nach uns und gehen die Aufgabe Neufra konzentrie­rt an. Klar werden wir auch aus Bingen jederzeit wissen, wie es dort steht oder wie es ausgegange­n ist“, sagt Sayit. Michael Gönner, Abteilungs­leiter des SV Bingen/Hitzkofen: „Ich will zum Urteil selbst nichts sagen. Nur so viel: Wir haben es selbst in der Hand, die Sache für uns zu entscheide­n, wenn wir gewinnen.“

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