Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Reaktionen
Das internationale Echo auf Trumps Beschluss, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, ist verheerend. Aber auch in den USA gibt es Kritik. Hier sind einige Reaktionen:
Filmstar und Politiker Arnold
Schwarzenegger (Foto: dpa) empört sich über Donald Trump. Ein einziger Mann könne die Umstellung auf erneuerbare Energien nicht aufhalten, sagte Schwarzenegger in einem Video, das auf Facebook verbreitet wurde. „Und ein einziger Mann kann auch nicht in der Zeit zurückgehen. Das kann nur ich“, scherzte der Schauspieler („Terminator“). Trumps Aufgabe sei es, seine Leute zu schützen. „Wir können uns nicht zurücklehnen und nichts tun, während Menschen krank werden und sterben“, so Schwarzenegger. „Bitte, Mr. President, wählen Sie die Zukunft.“
Nach Trumps Entscheidung hat US-Milliardär Michael Bloomberg
den Vereinen Nationen eine Spende über 15 Millionen Dollar zugesagt. Das Geld soll genutzt werden, um Länder dabei zu unterstützen, ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen zu erfüllen.
„Ich stehe unter Schock“, sagte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, bislang als TrumpUnterstützer bekannt.
In seinem allerersten Tweet nannte der Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, Lloyd Blankfein
(Foto: AFP), die Entscheidung einen „Rückschlag“für die Umwelt und die globale Führungsrolle der USA. Auch der IT-Industrierat, dem Apple, Ebay und Yahoo angehören, erklärte, die Technologiebranche werde weiter Problemlösungen für die „Gefahren“durch den Klimawandel entwickeln.
Deutliche Worte fand der ehemalige US-Präsident Barack Obama:
„Diese Regierung schließt sich einer kleinen Handvoll Nationen an, die die Zukunft verleugnen.“Die unterlegene demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton
nannte die Entscheidung ihres Rivalen einen „historischen Fehler“. Der Rückzug von Paris lasse amerikanische Arbeiter und Familien zurück.
Die britische Premierministerin
Theresa May hat mit „Enttäuschung“auf die Nachricht aus Washington reagiert. In einem Gespräch mit Trump habe sie klargemacht, dass London zu den Vereinbarungen des Klimagipfels stehe, teilte die britische Regierung mit. Allerdings beteiligte sich May nicht an der Erklärung von Deutschland, Frankreich und Italien gegen eine Neuverhandlung der Klimaziele.
Die „Harry Potter“-Autorin Joanne K. Rowling (Foto: AFP) twitterte ein Foto von der Titelseite des „Berliner Kuriers“mit der Überschrift: „Erde an Trump: Fuck you!“Sie schrieb: „Ich erfreue mich momentan sehr an der deutschen Presse.“
„Wir müssen jetzt so rasch wie möglich mindestens die zwanzig ältesten Kohlekraftwerke stilllegen, den Deckel vom Ausbau der erneuerbaren Energien herunterreißen und wir müssen mit der Elektromobilität ernst machen“, sagte der Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) der „Schwäbischen Zeitung“. „Das ist die allererste Lehre, die aus Trumps Entscheidung zu ziehen ist.“
Die indische Regierung will weiter gegen die Erderwärmung kämpfen und für den Schutz der Umwelt arbeiten – und zwar „ungeachtet der Haltung, die sonst jemand irgendwo auf der Welt an den Tag legt“, sagte am Freitag Indiens Umweltminister Harsh Vardhan.