Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Berliner Kreis“irritiert mit Klima-Papier
BERLIN (AFP) - Nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zum Ausstieg aus dem Pariser Abkommen fordern konservative CDU-Politiker einen radikalen Kurswechsel auch in der deutschen Klimapolitik. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zeigte sich am Wochenende „sehr verwundert“über die Initiative aus dem „Berliner Kreis“der Union. Zu den Autoren des Klima-Papiers zählt unter anderem der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Lengsfeld.
Lengsfeld veröffentlichte das Papier mit der Überschrift „Klima- und energiepolitische Forderungen“auf seiner Webseite. Die Autoren warnen vor einem ausschließlich negativen Blick auf die Erderwärmung. So seien die „mit dem Schmelzen des polaren Meereises verbundenen Chancen (eisfreie Nordpassage, neue Fischfangmöglichkeiten, Rohstoffabbau) vermutlich sogar größer als mögliche negative ökologische Effekte“.
Der dem „Berliner Kreis“angehörende CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer distanzierte sich von dem Papier. CSU-Vizegeneralsekretär Markus Blume sagte dem „Münchner Merkur“: „Auf den Klimawandel kann man weder mit Leugnen noch mit Schönreden antworten, sondern nur mit konsequentem Klimaschutz.“Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen sei „ein zutiefst konservatives Anliegen“.