Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Künftig bekommt Mariaberg Trinkwasser aus Bronnen
Neuregelung der Wasserversorgung wird mit symbolischem Knopfdruck in Betrieb genommen
GAMMERTINGEN - Mit einem offiziellen Festakt ist am Freitag ein mehrjähriges Projekt abgeschlossen worden: Der Gammertinger Teilort Mariaberg wird künftig vom Wasserwerk in Bronnen mit Trinkwasser versorgt. Dies ist der erste Schritt für ein noch größeres Vorhaben. Die Leitung soll bis zum Mägerkinger Wasserwerk und zum Trochtelfinger Teilort Hausen weitergebaut werden. Da die größere Einheit dann über mehrere Quellen in unterschiedlichen Einzugsgebieten verfügt, kann die Bevölkerung beider Kommunen und dazu auch Neufra selbst in Notsituationen optimal mit Wasser versorgt werden.
„Mariaberg hatte auch bisher eine gute Wasserversorgung. Es bestand keine Not. Was wir getan haben, ist eine weitblickende Lösung“, sagte Manfred Schaller, der Geschäftsführer der Gammertinger Energie- und Wasserversorgung (GEW). Er war es, der sich intensiv für dieses Vorhaben eingesetzt hat. Lob dafür bekam Schaller vom Vertreter des Regierungspräsidiums, Günter Lumpp, der bei der der offiziellen Übergabe dabei war.
Lumpp erzählte eine Anekdote: Wenn er in der Freizeit mit seiner Frau durchs Laucherttal fahre, mache er sie in Bronnen immer auf das Wasserwerk aufmerksam. „Das ist das schönste Wasserwerk des Regierungspräsidiums“, sage er ihr im Vorbeifahren. Inzwischen sei es nun so: Wenn sie in Bronnen vorbeikämen, sage seine Frau schon frühzeitig: „Ich weiß, hier steht das schönste Wasserwerk des Regierungspräsidiums.“Lumpp versicherte auch, dass die Politik im Land weiterhin der Ansicht sei, die Wasserversorgung solle in kommunaler Hand bleiben und werde dementsprechend gefördert.
Einer der beiden Vorstände Mariabergs, Rüdiger Böhm, erinnerte daran, dass die Vorgespräche für die- se Lösung „anstrengend, aber auch zielführend“gewesen seien. Zwischen dem Verein Mariaberg und der GEW mussten die Eigentumsverhältnisse neu festgelegt werden. Seit rund 170 Jahren versorge sich die diakonische Einrichtung aus der Michelquelle selbst mit Trinkwasser, so Böhm. Mitte der 1960er-Jahre seien die Strukturen geschaffen worden, wie man sie bisher hatte.
Teil der Konversion
Gemeinsam drückten dann Böhm und Schaller den symbolischen Knopf, mit dem die neue Wasserversorgung für Mariaberg offiziell in Betrieb genommen wurde. Unter den zahlreichen geladenen Gästen war auch der frühere Mitarbeiter von Mariaberg und der langjährige CDUGemeinderat Karl Götz, der die Mariaberger Wasserversorgung jahrelang mitbetreut hat. Er hat sich gemeinsam mit Manfred Schaller für die neue Lösung eingesetzt. Intensiv bringt er sich auch ein, wenn Lösungen gesucht werden, um Mariaberg zu einem normalen kommunalen Stadtteil von Gammertingen zu machen. Die sogenannte Konversion ist noch im Gange, die neue Wasserversorgung ist ein Schritt davon.