Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Zwei Gemeinden erhalten Solarparks
Anlage in Bingen und Storzingen gehen dieser Tage in Betrieb.
BINGEN/STORZINGEN - Die Firma Solarcomplex AG aus Singen und der Energieanbieter E.ON installieren in Bingen und Storzingen derzeit zwei Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 1,5 Megawattpeak. Jede der mit 2880 Solarmodulen ausgestatteten Anlagen speist den umweltfreundlich erzeugten Solarstrom ins örtliche Mittelspannungsnetz ein, teilt E.ON mit. Der Solarpark in Bingen im Gewerbegebiet an der Sigmaringer Straße geht bereits in wenigen Tagen in Betrieb, die Anlage in Storzingen soll bis Monatsende fertiggestellt werden.
Diesen Fahrplan bestätigt Bingens Bürgermeister Jochen Fetzer auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Die Firma Solarcomplex plane zudem für Samstag, 8. Juli, von 10 bis 12 Uhr einen Tag der offenen Tür in Bingen.
Der Binger Rat hatte das rund einen Hektar große Grundstück Ende vergangenen Jahres an die Firma Solarcomplex verkauft, am 6. März in diesem Jahr hatte er dem Bauantrag schließlich zugestimmt. Nicht jedes Ratsmitglied war von dem Kaufinteressenten angetan, erinnert sich Fetzer: „Einhellige Begeisterung sieht sicher anders aus“, sagt er.
Die Räte mussten für sich die Frage beantworten, ob sie die Fläche für Zwecke eines Solarparks abgeben wollen – schließlich sind Gewerbeflächen in Bingen nicht unendlich verfügbar. Allerdings hatte sich die Gemeinde seit 16 Jahren um die Ansiedlung von Unternehmen bemüht, mit mäßigem Erfolg. „Und mit der Gründung des Interkommunalen Gewerbeparks in der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne schwanden die Hoffnungen auf Großansiedlungen in Bingen weiter“, sagt Fetzer. Und so stimmte der Rat schließlich für die Anlegung des Solarparks. Insgesamt verfügt die Gemeinde jetzt noch über rund 1,1 Hektar Gewerbefläche im Gewerbegebiet Sigmaringer Straße.
Regionale Partner sind involviert
„Rein rechnerisch können die beiden Fotovoltaik-Anlagen so viel Solarenergie produzieren, um damit rund 500 Haushalte zu versorgen", erklärt Martin Sommer, Projektleiter bei E.ON Energie Deutschland. E.ON, zuständig für die Planung und Installation, habe die Anlage in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region umgesetzt.
Die Projektentwicklung habe die Firma Solarcomplex AG übernommen. Für die Unterkonstruktion, den Zaunbau und die Parksteuerung seien weitere regionale Partner involviert. „Uns war es wichtig, gemeinsam mit regionalen Betrieben vor Ort die verfügbare Fläche im Gewerbegebiet für den Betrieb einer modernen Fotovoltaikanlage zu nutzen“, sagt Martin Sommer.