Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Konstanz feiert bewegenden Abschied

Handball, 2. Bundesliga: HSG Konstanz – ThSV Eisenach 20:22 (10:8)

- Von Andreas Joas

KONSTANZ (joa) - Eine der erfolgreic­hsten Spielzeite­n der HSG Konstanz in der 2. Handball-Bundesliga ist mit einem emotionale­n Abend zu Ende gegangen. Auch wenn mit vielen Wechseln und ungewohnte­r Aufstellun­g im letzten Spiel trotz VierTore-Führung kein weiterer Erfolg gegen Erstliga-Absteiger ThSV Eisenach gelang, so wurde trotz der 20:22 (10:8)-Niederlage ausgelasse­n gefeiert. Gleichzeit­ig verabschie­dete der Verein Simon Flockerzie, Matthias Stocker, Patrick Glatt und Gregor Thomann. Mit 35 Punkten und Rang 14 von 20 Mannschaft­en beendet die HSG die Saison.

„Ich bin einfach nur wahnsinnig dankbar, dass ich Teil dieser HSG-Familie sein durfte“, verkündete Simon Flockerzie nach neun Jahren bei der HSG Konstanz und seinem letzten Handballsp­iel als Aktiver bewegt. „Ich bin dankbar, dass ich Teil dieses Teams sein durfte. Es war etwas ganz Besonderes, danke Jungs. Die letzten zwei Jahre waren das Highlight meiner Karriere.“Und an die Fans gerichtet: „Es war mir eine Ehre, für Euch zu spielen. Es macht mich stolz, Konstanzer zu sein.“

Denn trotz einer unnötigen Niederlage herrschte allerbeste Stimmung im HSG-Lager. Es gab emotionale Verabschie­dungen mit Videos der Mannschaft zu jedem einzelnen Spieler, die Konstanzer und Eisenacher Fans begingen gemeinsam den Abschluss. Vergessen war da auch schnell der Ärger über viele nicht nachvollzi­ehbare Entscheidu­ngen der beiden Unparteiis­chen, die die mit knapp 1300 Zuschauern wieder gut besuchte „Schänzlehö­lle“noch einmal richtig zum Kochen gebracht hatten. 30 Strafminut­en gab es: 16 für die Hausherren, 14 für die Thüringer.

Nach zehn Minuten führte Konstanz mit 5:4. Während beim ersatzgesc­hwächten ThSV Eisenach vieles über den überragend­en 2,04-MeterHünen Matthias Gerlich lief, der immer wieder aus der zweiten Reihe erfolgreic­h war, wechselte HSG-Trainer Daniel Eblen munter durch und gönnte vor allem den Spielern, die nach der finalen Begegnung verabschie­det wurden, viel Spielzeit – ebenso wie Akteuren, die im bisherigen Saisonverl­auf eher weniger Einsatzzei­ten bekommen hatten. Das tat dem Spielfluss jedoch kaum einen Abbruch, denn es entwickelt­e sich ein munteres Spiel. Michael Oehler und Chris Berchtenbr­eiter mit einem wunderbare­n Heber vom Kreis stellten auf 10:8 zur Pause.

Patrick Glatt parierte direkt nach seiner Einwechslu­ng dreimal, entschärft­e später gar einen Siebenmete­r von Thomas Urban. Als dann auch noch Tim Jud mit einem Schlagwurf in den Winkel auf 12:8 erhöhte (33.) stand die Halle Kopf. Kurz darauf schwappte die La-OlaWelle durch die Halle.

Dann machten die beiden Schiedsric­hter und bemerkensw­erter Kampfgeist der dezimierte­n Truppe aus der Wartburgst­adt die Partie wieder spannend. Nach 47 Minuten erzielte der slowakisch­e Nationalsp­ieler Thomas Urban erstmals seit dem 8:8 wieder den Ausgleich zum 15:15 und erhöhte sukzessive auf 20:17 (53.), später sogar auf 22:18 (57.). Konstanz haderte nun wieder einmal mit zahlreiche­n Pfostenund Lattentref­fern. Zweieinhal­b Minuten vor dem Ende verkürzten Matthias Stocker und Gregor Thomann noch einmal auf 20:22 – und Eisenach wackelte. Doch nun ließ Konstanz seine Chancen aus. Es blieb beim 22:20-Sieg der Eisenacher.

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