Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Frisch sanierte Straße birgt Gefahren
Feiner Schotter könnte auf der K 8206 bei Neufra für Motorradfahrer zur Rutschpartie werden
NEUFRA - Motorradfahrer müssen auf der K 8206 zwischen Neufra und Harthausen vorsichtig fahren. Der Streckenabschnitt im Landkreis Sigmaringen wurde neu geteert und das seitliche Bankett mit feinem Schotter aufgefüllt. Das könnte für die Zweiradfahrer zur Rutschpartie werden. Die Straße wurde am Mittwoch, 14. Juni, wieder für den Verkehr freigegeben.
Der Winterlinger Frank Harrer ist zwar kein Motorradfahrer, aber er sieht in dem Schotter ein ziemliches Problem für die Kradfahrer. „Vor allem in Kurven liegt der feine Schotter auch auf der Straße. Ich halte das für sehr gefährlich“, schreibt er an die „Schwäbische Zeitung“. „Unbefestigter Rollsplitt ist immer gefährlich für Motorräder“, sagt grundsätzlich auch der Präsident des Motorradclubs Neufra, Armin Dietmann. Der Splitt werde von Autos auf die Straße gewirbelt und könne bei heftigerem Regen auch auf die Fahrbahn geschwemmt werden.
Nachdem sich Armin Dietmann die Gestaltung des Banketts vor Ort angeschaut hatte, reagierte er einigermaßen beruhigt. Die hellen Seitenbefestigungen seien nicht aus losem Schotter oder Splitt, sondern offenbar aus Schottermaterial, das auch bereits verdichtet worden sei, stellte er fest.
Nichtsdestotrotz räumt das Landratsamt ein, dass noch Handlungsbedarf besteht. „In den kommenden Wochen werden weitere Arbeiten am Bankett durchgeführt“, sagt Pressesprecher Tobias Kolbeck. Hierbei werde unter anderem der Schotter mit dem Oberflächenmaterial vermengt und Rasen angesät, sodass künftig kein Bankettmaterial auf die Fahrbahn gelange.
Langsamer fahren
Bis dahin sollte man auf dem neuen Streckenabschnitt etwas langsamer tun, meinen erfahrene Motorradfahrer. Armin Dietmann ist der Ansicht, dass von der Straße kein größeres Gefährdungspotenzial mehr ausgeht, wenn der Seitenstreifen verwachsen ist. Laut Frank Harrer ist das Bankett auf der Strecke zwischen Harthausen bei Winterlingen und Veringenstadt ähnlich gestaltet worden. Allerdings gebe es hier immer noch loses Material, obwohl die Sanierung schon einige Jahre zurückliege, gibt er zu bedenken.
Der Motorradclub-Präsident bringt eine weitere Strecke ins Gespräch, und zwar die Straße zwischen Neufra und Gammertingen. Die sei seiner Ansicht nach für Motorradfahrer in ihrem jetzigen Zustand gefährlicher als der neu gestaltete Straßenabschnitt auf der K 8206. „Auf dieser kurvenreichen Ich-hoffStrecke gibt es Unebenheiten beziehungsweise Bodenwellen und diverse Flickarbeiten, von denen ein größeres Gefährdungspotenzial ausgeht“, so Armin Dietmann. Er wundere sich, dass der kurze Streckenabschnitt zwischen Neufra und Harthausen saniert werde, obwohl diese Investition auf der Straße zwischen Neufra und Gammertingen doch viel wichtiger wäre.
Laut Landratsamt liegt das daran, dass die Straße zwischen Neufra und Gammertingen eine Bundestraße ist. Hier entscheide der Bund, wann saniert werde, und das Land führe die Arbeiten aus. Der Streckenabschnitt zwischen Neufra und Harthausen sei hingegen eine Kreisstraße und liege im Verantwortungsbereich des Landkreises. Wann der Bund die Straße saniert, war am Mittwoch nicht in Erfahrung zu bringen.