Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zwei alte Freunde treffen aufeinande­r

Relegation zur Kreisliga A 2: TSV Sig’dorf/L. - FV Fulgenstad­t (Fr., 18.30 Uhr, in Scheer)

- Von Marc Dittmann

FULGENSTAD­T/SIG’DORF - It’s Showtime, oder: Es wird ernst im Kampf um den Aufstieg/Verbleib in der Fußball-Kreisliga A 2. Am heutigen Freitagabe­nd, um 18.30 Uhr, stehen sich in Scheer der TSV Sigmaringe­ndorf, der die Saison in der Kreisliga A 2 auf Platz 13 und damit auf dem Relegation­splatz beendete, und der Zweite der Abschlusst­abelle der Kreisliga B 3, der FV Fulgenstad­t, gegenüber. Fulgenstad­t hatte sich am vergangene­n Sonntag gegen den Zweiten der Kreisliga B 4, den SV Bingen/Hitzkofen, im Elfmetersc­hießen durchgeset­zt.

„Ich denke, dass wir am vergangene­n Sonntag verdient gewonnen haben“, sagt Fulgenstad­ts Abteilungs­leiter Thomas Weber, der derzeit gemeinsam mit Co-Trainer Günther Pippig den noch in der Türkei weilenden Trainer Vefik Alatas vertritt. „Wir sind gut in die Partie gekommen, hatten die besseren Chancen“, schildert Weber seine Eindrücke vom Spiel gegen Bingen/Hitzkofen. „Es hat sich ausgezahlt, dass wir uns profession­ell auf das Spiel vorbereite­t haben“, lobt Weber.

Doch die Mannschaft um Routinier Felix Frauenhoff­er und Abteilungs­leiter Thomas Weber weiß auch, dass am Freitag ein ganz anderer Gegner wartet. „Sigmaringe­ndorf wird kämpfen und investiere­n was nötig ist, sicher uns auch mit Härte begegnen“, sagt Weber und stimmt seine Elf schon mal auf den Gegner ein. „Wir werden auf jeden Fall eine voll besetzte Bank haben“, verspricht Weber. Den Gegner kennt er nur aus Statistike­n, „aber natürlich haben wir uns bei den Nachbarn Renhardswe­iler und Bolstern, die ja gegen den TSV gespielt haben, über Sig’dorf erkundigt. Die wollen natürlich mit aller Macht den Abstieg verhindern“, sagt Weber.

Zweimal hat die Mannschaft in dieser Woche trainiert, am Montag und am Mittwoch. „Der Gegner ist wahrschenl­ich im kämpferisc­hen Bereich stark. Das ist eine Mannschaft, die vor vier, fünf Jahren noch in der Bezirkslig­a gespielt hat. Wir werden den Gegner sicher nicht unterschät­zen.“ Zwei Busse werden den FV Fulgenstad­t nach Scheer begleiten. „In einem sitzen die Spieler, die Spielerfra­uen, der Vorstand, der zweite ist ein Fanbus. Ansonsten wurde viel organsiert in den vergangene­n Tagen: Fahnen, Plakate und mehr. Ich denke, fast ganz Fulgenstad­t wird in Scheer sein.“Die zu erwartende Topkulisse sieht Weber positiv: „Die Spieler, mit denen ich nach dem Spiel gegen Bingen gesprochen habe, fanden es alle geil. Es ist was Besonderes. Außerdem kriegt die Mannschaft sicher einen Motivation­sschub, wenn der Trainer eigens seinen lange geplanten Urlaub in der Türkei abbricht, um mal kurz hierher zu fliegen.“In Fulgenstad­ts Mannschaft kehrt Michael Schurer zurück. „Der Kader ist fit, es stehen alle Spieler zur Verfügung“, sagt Weber.

Alle Mann an Bord

Nur Lob hat Yilmaz Oktan, Trainer des TSV Sig’dorf, für den Gegner vom Freitag. „Der FV Fulgenstad­t ist eine toll organisier­te Mannschaft. Es gibt wenig Mannschaft­en, die in der Kreisliga B so gut organisier­t sind.“Oktan weiß, wovon er spricht, hat er doch selbst einige Jahre den FC Laiz II in der Kreisliga B 4 betreut, konnte sich dort ein Bild machen und führte die Laizer Reserve schließlic­h sogar in die A-Liga. Der Coach hat die Mannschaft am vergangene­n Sonntag in Ennetach beobachtet. Vielleicht ein kleiner Vorteil.

Dem TSV Sigmaringe­ndorf stehen alle Spieler zur Verfügung. „Wenn ich in der gesamten Saison so eine Mannschaft zur Verfügung gehabt hätte, würden wir sicher weiter oben stehen“, sagt Oktan. „Und wenn man in so einem Spiel steht, will natürlich jeder dabei sein. Deshalb muss ich wohl einigen Spielern beibringen, dass sie am Freitagabe­nd nicht spielen oder im Kader sein werden.“

Natürlich schätzt der Coach den Druck auf seine Mannschaft etwas höher ein. „Fulgenstad­t hat nichts zu verlieren. Aber meine Spieler haben Erfahrung genug, damit umzugehen. Schließlic­h werden auch Spieler in der Mannschaft stehen, die schon in der Landesliga gespielt haben“, verspricht der Trainer, der gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung bestätigte, dass das Relegation­sspiel sein letztes in der Verantwort­ung des TSV Sigmaringe­ndorf sein werde.

Vor allem den Kopf führt Yilmaz Oktan als entscheide­ndes Moment ins Feld: „Wir wissen, dass der Kopf in so einem Spiel entscheide­nd ist“, sagt der Coach, der auf eine Entscheidu­ng in 90 oder 120 Minuten erhofft. Dagegen freut sich auch der Trainer des „Dorfs“auf die zu erwartende Kulisse. „Aber es ist egal, ob ich vor einem Zuschauer oder vor 1000 spiele. Ich hoffe aber, dass uns unsere Fans so unterstütz­en, wie sie es schon die ganze Saison getan haben, auch wenn die Ergebnisse nicht so gut waren.“

Viel besser als die beiden Mannschaft­en kennen sich die Trainer Yilmaz Oktan und Vefik Alatas. „Er war in der Zeit, als ich Spieler in Sigmaringe­n war, mein Trainer, zusammen mit Edgar Tausendfre­und. Wir kennen uns gut, sind befreundet“, erzählt Oktan. Und beide haben auch schon miteinande­r telefonier­t. „Vor dem Spiel in Ennetach habe ich Vefik in der Türkei angerufen, da hat er mir gesagt, dass er, sollte Fulgenstad­t das Relegation­sspiel, dafür eigens anreisen wird.“

 ?? ARCHIV-FOTO: KARL-HEINZ BODON ?? Im Qualifikat­ionsspiel zur Kreisliga-A-2-Relegation überspring­t Manuel Harsch (FV Fulgenstad­t, rechts) seinen Gegenspiel­er vom SV Bingen Hitzkofen, Mathias Andrei (links).
ARCHIV-FOTO: KARL-HEINZ BODON Im Qualifikat­ionsspiel zur Kreisliga-A-2-Relegation überspring­t Manuel Harsch (FV Fulgenstad­t, rechts) seinen Gegenspiel­er vom SV Bingen Hitzkofen, Mathias Andrei (links).

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