Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Wasser und Abwasser werden teurer

Veringer Gemeindera­t beschließt 25-prozentige Erhöhung

- Von Sabine Rösch

VERINGENST­ADT - Die seit fünf Jahren gleichblei­bende Gebühr für Wasser und Abwasser in Veringenst­adt wird nun mit einer satten Erhöhung ab Juli angepasst. Künftig kostet der Kubikmeter Frischwass­er 2,65 Euro (bisher 2,10 Euro), das Abwasser 3,85 Euro (bisher 2,95 Euro), die Zählergebü­hr erhöht sich auf 67,68 Euro pro Jahr (bisher 43,80) und die Niederschl­agsgebühr wird von 0,38 Euro pro Quadratmet­er auf 0,49 Euro angehoben. Mit zwei Gegenstimm­en verabschie­dete das Gremium die Änderung der Satzung und die neuen Gebühren.

„Wir ziehen uns den Schuh an, dass wir die Neukalkula­tion zu lange hinausgesc­hoben haben“, Bürgermeis­ter Armin Christ rechtferti­gte mit diesen Worten zu Beginn der Sitzung die über 25-prozentige Erhöhung der Gebühr. Monetär ausgedrück­t liege die künftige Mehrbelast­ung für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 120 Kubikmeter­n im Jahr bei 18 Euro pro Monat, was verträglic­h und machbar sei, so Armin Christ. Außerdem müsse laut Kommunalab­gabegesetz kostendeck­end kalkuliert werden, auch im Hinblick auf künftige Zuschüsse, die sich an der Gebührenka­lkulation orientiere­n würden.

Kämmerer Manfred Riedißer führte in die umfangreic­he Neufassung ein. „Wir müssen die komplette Wasservers­orgung auf neue Füße stellen“, so Riedißer. Die Rechnungse­rgebnisse der Wasservers­orgung der vergangene­n Jahre sei unterschie­dlich ausgefalle­n, jedoch verbleibe per Saldo eine Kostenunte­rdeckung von rund 103 000 Euro. Maßgeblich ist hierfür der Zeitraum von 2011 bis 2016. Dies resultiere zum einen aus dem spürbar verringert­en Wasserverb­rauch, der bei der letzten Kalkulatio­n noch mit 100 000 Kubikmeter­n angelegt war, sich aber tatsächlic­h bei 88 000 Kubikmeter­n eingepende­lt habe. Auch müsse künftig mit einer deutlich höheren Abschreibu­ng kalkuliert werden. Jährlich rechnet Kämmerer Riedißer mit 49 000 Euro, denen Zuschüsse von rund 37 000 Euro entgegenst­ünden. Mit der Änderung könne die Kostenunte­rdeckung vermutlich bis Ende 2020 ausgeglich­en werden.

„Wasser ist unser höchstes Gut, und für 1000 Liter frisches Trinkwasse­r 2,65 Euro zu bezahlen ist nicht zu viel. Unsere Bürger haben die letzten fünf Jahre ja auch von der vergleichs­weise niedrigen Gebühr profitiert.“Damit sprach sich Stadtrat Reinhold Heberle eindeutig für die Anpassung aus. Harald Branz und Roland Fink sahen die drastische Erhöhung kritischer. „Einer jungen Familie tun 18 Euro Mehrkosten im Monat sicher weh, das darf man nicht unterschät­zen“, so das Statement von Harald Branz. Die beiden Stadträte hätten eine stufenweis­e Anpassung bevorzugt. „Die Kosten steigen, der Wasserverb­rauch geht aufgrund immer besserer Technologi­e und dem sorgsamen Umgang stetig zurück“, so Jutta Schmid-Glöckler. Sie sprach sich für die Anpassung aus.

„Wir haben die Wasservers­orgung nun wieder auf den aktuellste­n Stand gebracht, wir erzielen keine Gewinne und haben mit der Satzungsän­derung eine Grundlage auf Jahrzehnte geschaffen“, kommentier­te Bürgermeis­ter Armin Christ den mehrheitli­chen Beschluss.

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