Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Dorf in China komplett verschütte­t

Riesiger Erdrutsch in der Provinz Sichuan kostet vermutlich mehr als 100 Menschen das Leben

-

PEKING (dpa) - Nach dem riesigen Erdrutsch in China hatten die Helfer am Sonntag kaum noch Hoffnung, Überlebend­e zu finden. 93 Dorfbewohn­er wurden noch unter den Geröllmass­en vermisst. Zehn Tote waren bestätigt, wie die Nachrichte­nagentur Xinhua berichtete. Mehr als 3000 Helfer suchten nach den Opfern. Nach tagelangen Regenfälle­n war der Berghang im Kreis Mao in der Provinz Sichuan in Südwestchi­na am Samstag mehr als tausend Meter in die Tiefe abgerutsch­t.

„Mit voller Wucht“habe der Erdrutsch das Dorf Xinmo unter sich begraben, schilderte­n Geologen im Staatsfern­sehen. Wo vorher 62 teils zweigescho­ssige Häuser standen, erstreckte sich eine Hunderte Meter breite Geröllwüst­e. Der Fluss im Tal wurde über zwei Kilometer zugeschütt­et, ebenso eine Straße auf 1,6 Kilometer.

UN-Generalsek­retär António Guterres zeigte sich tief betroffen und sprach sein Beileid aus. Kremlchef Wladimir Putin kondoliert­e der chinesisch­en Führung in einem Telegramm.

Es gab nur wenige Überlebend­e. Ein Elternpaar entkam mit seinem Baby, doch wurden die zweijährig­e Tochter und andere Mitglieder der Großfamili­e verschütte­t. Der Säugling hatte in der Frühe geschrien, und die Eltern wechselten ihm die Windel, als sie bemerkten, dass der Berg ins Rutschen kam. „Meine Frau und ich nahmen das Baby, rannten los und wären beinahe noch verschütte­t worden, überlebten aber schließlic­h“, sagte der 26-Jährige im Hospital dem lokalen Fernsehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany