Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Garden funktionieren wie ein Uhrwerk
Großer Zapfenstreich beim Landestreffen am Samstagabend in Altshausen
ALTSHAUSEN - Hoher Besuch beim Landestreffen der historischen Stadtgarden und Bürgerwehren in Altshausen: Thomas Strobl, Innenminister des Landes Baden-Württemberg, hatte spontan sein Kommen zugesagt. In einer Ansprache im Rahmen eines Empfangs in der Galerie Dx Diane im Schloss Altshausen lobte Strobl das ehrenamtliche Engagement der Gardisten. Neben Vertretern der Garden und Wehren waren beim Empfang auch zahlreiche Vertreter aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik anwesend. Carl Herzog von Württemberg ließ sich von seinem persönlichen Referenten Joachim Butz vertreten, verfolgte später aber den großen Zapfenstreich von einer kleinen Ehrentribüne aus.
„Vom guten Alten erhalten Sie das beste“, sagte Thomas Strobl an die Vertreter der Garden gerichtet. Dazu gehörten die schönen Uniformen und zeremonielle Elemente. „Sie machen das nicht, weil sie am Alten hängen, sondern weil Sie Gutes erhalten wollen. Sie schlagen eine Brücke ins morgen.“Er blickte kurz auf die Geschichte der Bürgerwehren zurück. Die Gründer seien Bürger gewesen, die Verantwortung für ihr Land übernommen hätten. „Für Gemeinschaft und Zusammenhalt – dafür standen die wehrhaften Bürger, deren Zusammenschlüsse ab dem 12. Jahrhundert gegründet wurden“, sagte Strobl. Deshalb seien Garden und Wehren auch heute noch beispielhaft für den Gedanken des Zusammenhalts in der Gesellschaft. Er lobte, dass das Landestreffen in Altshausen in Verbindung mit den Kinderfest stattfindet. „Hier verbinden sich Tradition, Gegenwart und Zukunft“, sagte der Minister.
Eine gute halbe Stunde vor dem großen Zapfenstreich waren die besten Zuschauerplätze bereits belegt. Das Publikum verfolgte mit, wie die Garden mit ihren Spielmannszügen zuerst durch das Seminartor in den Innenhof des Schlosses zogen, um Punkt 20.30 Uhr mit dem Aufmarsch zu beginnen. Mit klingendem Spiel zogen die Gruppen nacheinander durch den Torbogen, der wie ein Verstärker wirkte, sodass das Spiel überall gut zu hören war. Das Schloss, die Sonne war gerade dahinter untergegangen, war anschließend die Kulisse für den Aufmarsch der Garden und Wehren.
Reiter haben ihre Pferde im Griff
Spannend war vor allem der Einzug der Gelben Husaren Altshausen. Die Reiter hatten sich bei der Förderschule aufgestellt und kamen auf ihren Pferden seitlich von unten auf dem Marktplatz geritten. Vor allem das Pferd von Rittmeister Albert Steinhauser schien die Spannung auf dem Platz deutlich wahrzunehmen. Der Rittmeister blieb bei aller Anspannung trotzdem ganz ruhig und hatte das Tier bestens im Griff. Die Reiter mit ihren schön herausgeputzten Pferden gaben ein imposantes Bild ab. Erstes Stück der Serenade war der „König-Karl-Marsch“, das letzte Stück war das Württemberger Lied. Anschließend war von den 800 Gardisten volle Konzentration gefordert. Der große Zapfenstreich, eine feierliche, militärische Zeremonie, wurde von der Bürgerwache Mengen geleitet. Der Ablauf eines großen Zapfenstreich erfolgt nach streng festgelegten Regeln. Die Teilnehmer des Landesverbands WürttembergHohenzollern zeigten, dass sie den Kommandos Folge leisten können. Nachdem die Zeremonie mit der deutschen Nationalhymne beendet wurde, zogen die Gardisten über die Herzog-Albrecht-Allee ab. Rittmeister Albert Steinhauser zeigte sich mit dem Ablauf zufrieden. „Es verlief weitestgehend nach Plan“, sagte er.