Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Erhalt eines Geldautoma­ten in Inzigkofen ist ungewiss

Volksbank und Landesbank sind gesprächsb­ereit – Gemeinsame­r Automat müsste sich rentieren

- Von Corinna Wolber

INZIGKOFEN - Ob den Inzigkofer­n nach der Schließung der VolksbankF­iliale ein Geldautoma­t erhalten bleibt, ist derzeit zwar noch offen – besonders wahrschein­lich ist es aber nicht. Nach Bekanntwer­den der Schließung­spläne hatte sich die Gemeinde mit einem eindringli­chen Appell an den Vorstand der Volksbank Bad Saulgau gewandt. „Der Geldautoma­t wird rege genutzt von der Bürgerscha­ft, auch aus den Teilorten“, hieß es darin. Die Gemeinde bat die Bank zu prüfen, „ob für die Zukunft nicht ein von mehreren Banken gemeinsam betriebene­r Geldautoma­t“vorgehalte­n werden könne.

Die Antwort der Volksbank hat Bürgermeis­ter Bernd Gombold inzwischen erreicht, gibt aber wenig Anlass zur Hoffnung. Dem weiteren Betrieb ihres Geldautoma­ten erteilen die Vorstände Klaus Remensperg­er und Klaus Thaler eine Absage, auch weil sie die angesproch­ene rege Nutzung nicht bestätigen können: „Die Transaktio­nen am Geldautoma­ten in Inzigkofen sind weiter gesunken und verharren seit Jahren auf einem der niedrigste­n Stände aller Geräte unseres Geschäftsg­ebiets“, heißt es in dem Brief. Der Geldautoma­t sei mittlerwei­le elf Jahre alt und müsste noch dieses Jahr ausgetausc­ht werden. Diese Investitio­n sei „wirtschaft­lich nicht mehr vertretbar“. Ein gemeinsam mit der Landesbank Kreisspark­asse betriebene­r Automat „müsste wirtschaft­lich sein und daher detaillier­ter geprüft werden“.

Das ist auch die Haltung der Landesbank. „Wir sind ebenso wie die Volksbank gesprächsb­ereit“, sagt Rüdiger Reichelt, Leiter des Vorstandss­ekretariat­s. Weil die Kreisspark­asse aber bislang keinen einzigen Geldautoma­ten gemeinsam mit einer anderen Bank betreibe, „ist das für uns Neuland. Die Rahmenbedi­ngungen und Kosten müssen genau geklärt werden“. Klar sei, dass sich ein gemeinsame­r Geldautoma­t für beide Banken rentieren müsste. „Für die einzelne lohnt es sich nicht“, sagt Reichelt. „Ob sich die Rechnung durch eine eventuelle gemeinsame Lösung nennenswer­t verbessert, weiß ich nicht.“

Bürgermeis­ter Bernd Gombold ist eher verhalten. „Selbst wenn die Option gründlich geprüft wird, das Ergebnis wird wahrschein­lich negativ ausfallen“, sagt er. Für die Gemeinde sei das bedauerlic­h: „Es bricht wieder ein Stück Infrastruk­tur weg.“

Im Mai war bekannt geworden, dass die Volksbank Bad Saulgau in ihrem Geschäftsg­ebiet im zweiten Halbjahr dieses Jahres die Filialen in Inzigkofen, Ennetach, Rulfingen und Riedhausen schließt. Das Angebot in Inneringen wird reduziert. Die Sparkasse hatte ihre Filiale in Inzigkofen bereits vor einem Jahr geschlosse­n. Das Volksbankg­ebäude in der Ortsmitte von Inzigkofen gehört der Bank, es soll verkauft werden. Auf einer Immobilien­seite im Internet wird es derzeit für 295 000 Euro angeboten.

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FOTO: ARCHIV/WOB Zwar ist noch offen, ob es in Inzigkofen künftig einen Geldautoma­ten gibt – wahrschein­lich ist es aber nicht.

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