Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gammerting­er votieren für Stadthalle

Die letzte und öffentlich­e Bürgerwerk­statt findet im Schey-Gebäude statt

- Von Gabriele Loges

GAMMERTING­EN - Mit der dritten und erstmalig öffentlich­en Bürgerwerk­statt zum Projekt „Stadt-/Kulturhall­e“ist die Vorbereitu­ngsphase abgeschlos­sen worden. Die Stadt und Vertreter der LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung sowie Petra Schmettow von der Projekt- und Beratungso­rganisatio­n finep trugen die Ergebnisse der bisherigen Bürgerwerk­stätten und den Zeitplan vor. Vieles konnte in der Bedarfsstu­die geklärt werden, doch immer noch gibt es offene Fragen. Diese sollen in der nächsten Gemeindera­tsitzung besprochen werden.

Das Thema Stadthalle sei schon 45 bis 50 Jahre alt, so Bürgermeis­ter Jerg bei seiner Begrüßung in der ehemaligen Fabrikhall­e der Firma Schey, dem Ort, an dem die lange Planung ein Ende finden soll: „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, weil wir die kommunalen Arbeiten gut erledigt haben. Dann haben wir eine Altlast, die ansonsten nicht mehr verwertbar ist und wir haben ein großes Bedürfnis von Seiten der Vereine und anderen ehrenamtli­chen Aktiven.“Dass man ein gutes Stück in der Planung, die die Verantwort­lichen als Dialogproz­ess verstanden wissen wollen, vorangekom­men sei, demonstrie­rten auch die anwesenden Gemeinderä­te.

Schon bei der Eingangsfr­age wurde klar: Ein Großteil der Anwesenden ist vom Projekt Stadthalle überzeugt und möchte es unterstütz­en. Ein rechtssich­eres, durchsicht­iges Verfahren ist der Stadt und ihren Beratern dabei wichtig. Zum einen, weil dadurch Verzögerun­gen durch rechtliche Einwände vermieden werden können, zum anderen, um Fördergeld­er zu bekommen. Denn einer der Kritikpunk­te an diesem Abend war, ob durch die lange „Anlaufphas­e“nicht Kosten und wertvolle Bauzeit verschwend­et werden. Dies wiesen Bürgermeis­ter Jerg sowie Markus Lämmle, Leiter der LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung GmbH, zurück.

Schey-Areal wird als bester Standort ausgewählt

Zunächst trug Lämmle sämtliche Fakten und Zwischener­gebnisse zusammen: Gammerting­en hat seit Schließung des Kreuzsaals keine geeignete Festhalle. Weder Sporthalle noch Aula entspreche­n den Bedürfniss­en. Seit 2003 ist die Stadt auf der Suche nach einem geeigneten Ort. Das Schey-Areal wurde „nach dem derzeitige­n Erkenntnis­stand“als der beste Standort für einen Neubau ausgewählt. In der nächsten Gemeindera­tssitzung soll dann der Realisieru­ngswettbew­erb beschlosse­n werden. Das Projekt soll nicht mehr als 5,5 Millionen Euro kosten.

Die Ergebnisse der Bedarfsstu­die fasste sein Kollege Jürgen Mühlbauer zusammen. Er stellte auch kurz den möglichen Innen- und Außenberei­ch vor. Moderatori­n Schmettow forderte danach die Zuhörer auf, sich an einzelnen Stationen genauer zu informiere­n. Planer, Gemeinderä­te und die Stadtverwa­ltung beantworte­ten die konkreten Fragen. Eine Station widmete sich den Vorteilen der Halle, die nächste der Finanzieru­ng („wir schwimmen nicht im Geld“), wieder eine, ob sie eine Konkurrenz oder eine Ergänzung ist. Eine weitere Frage war, welche Bedeutung die Halle für die Nachbarsch­aft hat. Schmettow sammelte die Fragen ein, die bisher noch nicht aufgetrete­n sind: „Wer kümmert sich im Rathaus um das Management der Veranstalt­ungen?“, „Kann die Halle auch für Sportveran­staltungen genutzt werden?“oder „Warum muss es ein Realisieru­ngswettbew­erb sein?“.

Bei der abschließe­nden Gesprächsr­unde wurde deutlich, dass es längst nicht mehr um die Frage „ob“, sondern nur noch um „wann und wie“ging. Zunftmeist­er Harry Vojta wartet schon lange auf die Halle: „Es wird Zeit, dass wir endlich anfangen.“Zieltermin für die Einweihung ist März oder Juni 2020, so die Planer. Die Anwesenden hoffen auf spätestens Fastnacht 2021. Harry Keinath, der 15 Jahre „hier im Schey“gearbeitet hat, ist mit den Ergebnisse­n höchst zufrieden: „Endlich geht es vorwärts und wir bekommen eine Stadthalle.“

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FOTOS: GABRIELE LOGES Die Würfel für die Gammerting­er Stadthalle sind gefallen: Am Ende des Informatio­nsabends votieren 28 Besucher für den Bau der Stadthalle, vier sprechen sich dagegen aus.
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Markus Lämmle, der Leiter der LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung GmbH (links) fasst die bisherigen Fakten zusammen.

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