Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Smart Home für Heimwerker

Viele Einzellösu­ngen für den vernetzten Haushalt lassen sich recht einfach selbst nachrüsten

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Automatisc­he Thermostat­ventile

Ein Beispiel dafür ist das Nachrüsten der Heizkörper mit automatisc­hen Thermostat­ventilen. Programmie­rbare Modelle, die über den Tag verteilt die Heizung angepasst auf Abund Anwesenhei­ten der Bewohner regeln, gibt es schon für 20 bis 30 Euro. Modelle mit Fernzugrif­f via Smartphone oder Tablet kosten etwas mehr.

Aber der Komfort wächst, und es lassen sich durch die Anpassung der Heizung auf die tatsächlic­he Nutzung Kosten sparen: Nachts oder wenn alle aus dem Haus sind, wird die Temperatur herunterge­regelt. Die Stiftung Warentest hat Anfang 2017 programmie­rbare Thermostat­e geprüft und fast durchgehen­d gute Noten vergeben. Die Montage ist auch denkbar einfach: Das smarte Gerät kommt einfach an den Platz des klassische­n Drehknopfe­s, teils ist aber ein Adapter nötig.

Ebenso leicht installier­en lassen sich vernetzte Rauchmelde­r. Brennt Im Smart Home werden regelmäßig­e Abläufe wie die Heizungsst­euerung automatisc­h geregelt und vernetzte Geräte kommunizie­ren miteinande­r.

es etwa im Keller, erreicht der Alarm somit auch das Obergescho­ss – und rettet nachts die schlafende­n Bewohner. Denn reagiert ein Sensor im Haus auf Rauch oder Feuer, informiert er per Funk alle anderen Geräte und sie schlagen ebenso Alarm. Wie viele Melder sich vernetzen lassen, hängt von dem System des Hersteller­s ab, erläutert die Initiative „Rauchmelde­r retten Leben“.

Lichtsteue­rung für Einsteiger

Die Lichtsteue­rung ist eine klassische Einsteiger­lösung für viele Hausbesitz­er, erklärt Bernd Dechert vom Zentralver­band der Deutschen Elektro- und Informatio­nstechnisc­hen Handwerke (ZVEH). Mit Zwischenst­eckern und Unterputzl­ösungen

lässt sich der gewohnte Ein-AusKnopf ersetzen. Von der Couch aus können Bewohner nicht nur Licht anmachen, sondern Farbe und Helligkeit immer wieder neu regeln.

Noch einfacher geht das mit dem Austausch der klassische­n Leuchtmitt­el durch smarte Birnen. Auch sie lassen sich direkt mit einer App anwählen – und zum Beispiel die Lichtfarbe von Kaltweiß bis Warmweiß nach aktuellem Geschmack einstellen. Solche Leuchtmitt­el haben natürlich ihren Preis: ab circa 30 Euro bis teils dreistelli­g.

Auch viele Elektroger­äte im Haus lassen sich ohne größeren Aufwand zumindest teilweise vernetzen: Steckdosen­adapter – auch Smart Plug genannt – ermögliche­n dem

Gesamtsyst­em braucht den Profi

So praktisch intelligen­tes Licht, vernetzte Überwachun­gskameras und Steckdosen sind – so richtig smart werden sie erst, wenn sie zusammenar­beiten. Und das ist das Problem an den vielen Lösungen für den unkomplizi­erten Einbau durch Hausbesitz­er: Diese smarten Geräte sind meist Einzellösu­ngen. „Ein komplettes Smart Home ist eher schwierig zu installier­en, das ist nichts für den Doit-yourself-Bereich“, erläutert Dechert. Und: „Jede dieser Lösungen hat auch ihre eigene App zur Steuerung.“Problemati­sch sei es dann, solche Einzellösu­ngen in ein Gesamtsyst­em zu integriere­n, wenn das Smart Home ausgebaut werden soll.

„Aber meist ist der DIY-Bereich der Einstieg für viele Hausbesitz­er“, erklärt der Experte. Er rät Verbrauche­rn, die sich Schritt für Schritt an ein Smart Home herantaste­n möchten, daher Einzellösu­ngen im Fachhandel zu erwerben und darauf zu achten, dass diese sich später in ein Gesamtkonz­ept einbinden lassen. Und Falko Weidelt von der Initiative Elektro+ betont: Will man in die Elektroins­tallation des Gebäudes eingreifen, sei das ebenfalls Aufgabe eines Profis.

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FOTO: FLORIAN SCHUH/DPA Mit Hilfe von Smartphone­s und Tablets lassen sich im Smart Home vernetzte Geräte steuern – etwa der Backofen.

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