Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Fremde werden als Hexen stigmatisiert
Theater-AG des Hohenzollern-Gymnasiums spielt „Hexenfieber“
SIGMARINGEN (fzi) - Das Aufeinandertreffen mit Fremden und daraus entstehende Konflikte zeigt die Theater-AG des Hohenzollern-Gymnasiums in ihrer Aufführung von „Hexenfieber“.
Das Stück von Werner Schulte handelt von einer Frau und ihrer Nichte, die in einem Dorf ihre neue Heimat suchen. Dass sie sich besonders bunt kleiden und Kräutermedizin herstellen, gefällt vielen Dorfbewohnern aber nicht. Der Prediger, der um seine unumschränkte moralische Macht fürchtet, möchte sie möglichst schnell vertreiben und streut das Gerücht, dass sie Hexen seien.
„Mit Vorurteilen und Gerüchten haben auch heute viele Flüchtlingsfamilien zu kämpfen“, sagt Laurence Böhm, die mit 15 Schülerinnen seit einem Jahr eifrig probt: „Weit weg von Harry Potter und anderen Zaubereigeschichten handelt das Stück von Toleranz gegenüber Fremden.“
Deswegen verzichte die Gruppe bewusst darauf, ihre Geschichte zeitlich und räumlich einzuordnen: „Unser Dorf ist ein Sinnbild für alle Orte der Welt und die Kostüme könnten genauso heute wie um 1900 getragen werden“, sagt Böhm. Das Bühnenbild ist aus diesem Grund schlicht gehalten, dafür werden aber die Gefühle der Protagonisten durch Musik und Bilder auf einer Leinwand veranschaulicht.
„Hexenfieber“wird am Dienstag, 4. Juli und Mittwoch, 5. Juli jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des Hohenzollern-Gymnasiums aufgeführt. Der Eintritt ist frei.