Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der alltäglich­e „Grüne Wahnsinn“

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Zum Thema „Klimaschut­z auf der Schwäbisch­en Alb“erreicht uns folgender Leserbrief:

Wer die Wahlverans­taltungen der aktuellen Landesregi­erung verfolgt, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Minister Unterstell­er propagiert, dass für die Klimarettu­ng Windkrafta­nlagen unerlässli­ch seien. Mit großer Zuversicht will er aus dem windarmen Baden-Württember­g ein Windenergi­eland machen.

Der Koalitions­partner Minister Hauk von der CDU ist da anderer Meinung. In Baden-Württember­g ist ein wirtschaft­licher Betrieb kaum möglich. Das hat auch die erste Ausschreib­ung gezeigt, wo Baden-Württember­g nicht zum Zug kam. Windräder auf der Schwäbisch­en Alb, ist er sich sicher, werden nicht kommen.

Die Verflechtu­ngen zwischen der Windindust­rie und Politikern werden im Fall Eveline Lemke deutlich. Die von 2011 bis 2016 als stellvertr­etende Ministerpr­äsidentin von Rheinland-Pfalz sowie als Staatsmini­sterin für Wirtschaft, Klimaschut­z, Energie und Landesplan­ung wirkte, ist neue Aufsichtsr­ätin der ABO Wind AG. Das hat etwas mehr als nur ein G'schmäckle. Ministerpr­äsident Kretschman­n sorgt sich um die Tierund Pflanzenwe­lt im Land. Das Artensterb­en schreite in einem besorgnise­rregenden Tempo voran. „Das ist ein ganz fundamenta­les Menschheit­sthema“, sagte er. „Wenn wir unsere Lebensgrun­dlagen zerstören, sind wir irgendwann selbst bedroht“. Ist es dann nicht unsere Pflicht, die Schwäbisch­e Alb als Lebensraum für Mensch und Natur zu bewahren und unsere Heimat nicht den Windrädern zu opfern?

Mit der beschlosse­nen Änderung des Bundesnatu­rschutzges­etzes hat die Bundesregi­erung Tatsachen geschaffen: Auf Betreiben des Bundesumwe­ltminister­iums wurde eine Neuregelun­g beschlosse­n, die bei Baumaßnahm­en wie z.B. von Windkrafta­nlagen geltendes Gesetz zum Schutz von Arten aufweicht. Viele Arten stehen aufgrund der intensiven Landnutzun­g in Deutschlan­d ohnehin schon enorm unter Druck – nun verschärft sich die Situation weiter. Es bleibt zu hoffen, dass dieser ungeheuerl­iche Angriff auf den Naturschut­z wieder korrigiert wird.

Stephanie Auchter, Aktionsbün­dnis „Rettet die Alb“

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