Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Italien bittet um Hilfe in der Flüchtling­skrise

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ROM (dpa) - Italien hat seine Nachbarlän­der erneut um Unterstütz­ung bei der Bewältigun­g der Flüchtling­skrise gebeten. Innenminis­ter Marco Minniti sagte der Zeitung „Il Messaggero“, er als Pro-Europäer wäre stolz, wenn wenigstens ein Boot mit geretteten Migranten am Hafen eines anderen europäisch­en Landes ankäme – und nicht in Italien. „Es würde zwar nicht die Probleme Italiens lösen, aber ein außergewöh­nliches Signal sein.“

Zudem müsse die Grenze Libyens besser geschützt werden, forderte Minniti. 97 Prozent der Bootsflüch­tlinge starteten an der Küste des nordafrika­nischen Landes in Richtung Europa. Die Regierung in Rom hatte zuletzt mit der Abweisung von Schiffen in heimischen Häfen gedroht, sollte die EU das Land nicht mehr unterstütz­en. Sie will damit eine fairere Lastenvert­eilung einfordern. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hatte daraufhin weitere Hilfe zugesagt. Allein in der vergangene­n Woche wurden im Mittelmeer mehr als 10 000 Menschen auf dem Weg nach Italien gerettet.

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