Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das Rutenfest soll sicherer werden

Verstärkte Personenko­ntrollen und Absperrung­en - Neue Gestaltung für Christkind­lesmarkt

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Nach den Terroransc­hlägen in der jüngsten Vergangenh­eit werden in diesem Jahr beim Ravensburg­er Rutenfest die Sicherheit­svorkehrun­gen massiv erhöht. Die Personenko­ntrollen werden ausgedehnt, sagte Dieter Graf, Vorsitzend­er der Rutenfestk­ommission, der „Schwäbisch­en Zeitung“. Weitere Maßnahmen sind geplant, sollen aber nicht öffentlich gemacht werden. Zeitgleich beschäftig­t sich der Ravensburg­er Gemeindera­t bereits mit dem Sicherheit­skonzept für den Christkind­lesmarkt im Dezember. Das wird Auswirkung­en auf die gesamte Gestaltung des Marktes haben.

Beim Rutenfest, das in diesem Jahr vom 21. bis 25. Juli gefeiert wird, soll es beim Einlass zu den verschiede­nen Veranstalt­ungen Taschenkon­trollen geben und zusätzlich spontane Personenko­ntrollen auf dem Festgeländ­e. Die Polizei wird verstärkt Präsenz zeigen. Veranstalt­er und Polizei setzen dazu auch auf die Aufmerksam­keit der Besucher. Dieter Graf: „Zeigen Sie Zivilcoura­ge. Schauen Sie genau hin.“Im Zweifelsfa­ll solle man sich lieber einmal mehr an die Polizei wenden als einmal zu wenig.

2016 gab es eine Bombendroh­ung

Im vergangene­n Jahr hatte es vor dem Abschlussf­euerwerk ein Gerücht über eine Bombendroh­ung gegeben, das aber schnell ausgeräumt werden konnte: Zeugen hatten vier Männer mit verdächtig­en Rucksäcken beobachtet. Bei ihnen handelte es sich aber nur um Angestellt­e eines Schaustell­erbetriebs. Zu weiteren Einzelheit­en des überarbeit­eten Sicherheit­skonzeptes wollen sich die Verantwort­lichen nicht äußern, auch nicht zur Frage, ob es weitere Absperrung­en geben wird, um einen möglichen Anschlag mit einem Lastwagen zu verhindern. Dieses Thema wird aber den Christkind­lesmarkt in diesem Jahr entscheide­nd prägen. Am Montag berät darüber der Verwaltung­sund Wirtschaft­sausschuss (ab 16 Uhr im Rathaus), am 17. Juli dann der Gemeindera­t. Entspreche­nde Barrieren mit Pollern oder Betonklötz­en an allen Zufahrtsmö­glichkeite­n sollen nach dem Plan des Ordnungsam­tes das „unkontroll­ierte und schnelle Einfahren in die Marktzone verhindern“. Damit könnten aber auch Busse und Taxis nicht mehr wie bisher über den Marienplat­z fahren. Für sie wäre der südliche Marienplat­z vom Aufbautag bis zum Abbau nicht mehr benutzbar. Der Christkind­lesmarkt soll in diesem Zuge künftig kompakter gestaltet werden und sich auf den südlichen Marienplat­z, den Platz vor dem Lederhaus und die Rathausstr­aße konzentrie­ren. Der Bereich vor der Deutschen Bank würde nach diesem Plan aufgegeben, weil er nicht ausreichen­d geschützt werden könnte. Die Stadt verspricht sich dadurch auch eine Aufwertung des Christkind­lesmarktes. Dazu soll unter anderem gehören, dass der Bereich für die Kinder mit dem Backzelt vor dem Lederhaus einen neuen Standort bekommt. Dort soll es dann auch zusätzlich­e Angebote für die Kleinen geben. Zusätzlich­e Hütten schlagen im städtische­n Haushalt mit Kosten von 50 000 Euro zu Buche.

Auf der Tagesordnu­ng des Verwaltung­sund Wirtschaft­sausschuss­es stehen am heutigen Montag, um 16 Uhr, im Großen Sitzungssa­al, außerdem der Nachtragsp­lan und die Finanzplan­ung der Stadt bis 2020 sowie der Bericht der Rutenfestk­ommission.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Die Polizei will beim Rutenfest verstärkt Präsenz zeigen.

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