Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Das Rutenfest soll sicherer werden
Verstärkte Personenkontrollen und Absperrungen - Neue Gestaltung für Christkindlesmarkt
RAVENSBURG - Nach den Terroranschlägen in der jüngsten Vergangenheit werden in diesem Jahr beim Ravensburger Rutenfest die Sicherheitsvorkehrungen massiv erhöht. Die Personenkontrollen werden ausgedehnt, sagte Dieter Graf, Vorsitzender der Rutenfestkommission, der „Schwäbischen Zeitung“. Weitere Maßnahmen sind geplant, sollen aber nicht öffentlich gemacht werden. Zeitgleich beschäftigt sich der Ravensburger Gemeinderat bereits mit dem Sicherheitskonzept für den Christkindlesmarkt im Dezember. Das wird Auswirkungen auf die gesamte Gestaltung des Marktes haben.
Beim Rutenfest, das in diesem Jahr vom 21. bis 25. Juli gefeiert wird, soll es beim Einlass zu den verschiedenen Veranstaltungen Taschenkontrollen geben und zusätzlich spontane Personenkontrollen auf dem Festgelände. Die Polizei wird verstärkt Präsenz zeigen. Veranstalter und Polizei setzen dazu auch auf die Aufmerksamkeit der Besucher. Dieter Graf: „Zeigen Sie Zivilcourage. Schauen Sie genau hin.“Im Zweifelsfall solle man sich lieber einmal mehr an die Polizei wenden als einmal zu wenig.
2016 gab es eine Bombendrohung
Im vergangenen Jahr hatte es vor dem Abschlussfeuerwerk ein Gerücht über eine Bombendrohung gegeben, das aber schnell ausgeräumt werden konnte: Zeugen hatten vier Männer mit verdächtigen Rucksäcken beobachtet. Bei ihnen handelte es sich aber nur um Angestellte eines Schaustellerbetriebs. Zu weiteren Einzelheiten des überarbeiteten Sicherheitskonzeptes wollen sich die Verantwortlichen nicht äußern, auch nicht zur Frage, ob es weitere Absperrungen geben wird, um einen möglichen Anschlag mit einem Lastwagen zu verhindern. Dieses Thema wird aber den Christkindlesmarkt in diesem Jahr entscheidend prägen. Am Montag berät darüber der Verwaltungsund Wirtschaftsausschuss (ab 16 Uhr im Rathaus), am 17. Juli dann der Gemeinderat. Entsprechende Barrieren mit Pollern oder Betonklötzen an allen Zufahrtsmöglichkeiten sollen nach dem Plan des Ordnungsamtes das „unkontrollierte und schnelle Einfahren in die Marktzone verhindern“. Damit könnten aber auch Busse und Taxis nicht mehr wie bisher über den Marienplatz fahren. Für sie wäre der südliche Marienplatz vom Aufbautag bis zum Abbau nicht mehr benutzbar. Der Christkindlesmarkt soll in diesem Zuge künftig kompakter gestaltet werden und sich auf den südlichen Marienplatz, den Platz vor dem Lederhaus und die Rathausstraße konzentrieren. Der Bereich vor der Deutschen Bank würde nach diesem Plan aufgegeben, weil er nicht ausreichend geschützt werden könnte. Die Stadt verspricht sich dadurch auch eine Aufwertung des Christkindlesmarktes. Dazu soll unter anderem gehören, dass der Bereich für die Kinder mit dem Backzelt vor dem Lederhaus einen neuen Standort bekommt. Dort soll es dann auch zusätzliche Angebote für die Kleinen geben. Zusätzliche Hütten schlagen im städtischen Haushalt mit Kosten von 50 000 Euro zu Buche.
Auf der Tagesordnung des Verwaltungsund Wirtschaftsausschusses stehen am heutigen Montag, um 16 Uhr, im Großen Sitzungssaal, außerdem der Nachtragsplan und die Finanzplanung der Stadt bis 2020 sowie der Bericht der Rutenfestkommission.