Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Europa braucht Strategen
Zur Trauerfeier für Helmut Kohl in Straßburg meint die niederländische Zeitung „de Volkskrant“am Montag:
„(...) Es ist zu hoffen, dass die europäische Trauerfeier für Kohl von den Europäern nicht als ein Relikt gesehen wird, als das Echo einer vergangenen Ära. Sie sollte vielmehr eine greifbare Erinnerung an die Grundlagen der europäischen Zusammenarbeit sein. Wir haben mittlerweile auch die Kehrseite von Kohls großem Projekt gesehen. So wird der Euro beispielsweise von Problemen geplagt, die sich nicht mit visionären Reden lösen lassen. Und eine EU mit (künftig) 27 Mitgliedstaaten lässt sich nicht führen wie ein kleiner Club gleichgesinnter Länder. Kurzum, der Erfolg von Kohls Projekt hat Europa in ein neues Zeitalter geführt, mit neuen Problemen und Herausforderungen. Dabei werden freilich noch dringender staatsmännisches Geschick und europäische Politiker gebraucht, die in der Lage sind, strategisch zu denken.“