Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mittelständische Betriebe fordern Entlastung beim Strompreis
BERLIN (dpa) - Die deutschen Mittelständler fordern eine schnelle Senkung der Strompreise. „Die deutschen Mittelständler zahlen die höchsten Strompreise in der EU, doppelt so viel wie ihre französischen Kollegen“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, dem „Handelsblatt“. Der DIHK sehe „sofortigen Handlungsbedarf, zumal die Kosten in den kommenden Jahren noch einmal deutlich ansteigen werden“.
Der Vorstand des DIHK habe deshalb ein Positionspapier mit Sofortmaßnahmen zur Senkung der EEG-Umlage beschlossen. Es enthält drei Vorschläge: So soll das Stromsteueraufkommen von rund sieben Milliarden Euro eingesetzt werden, um die Umlage nach dem ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) zu senken. Sie würde dadurch von derzeit 6,88 Cent je Kilowattstunde Strom auf 4,7 Cent sinken.
Darüber hinaus macht sich der DIHK dafür stark, einen Teil der EEG-Kosten in einen Fonds auszulagern. So könnte die EEGUmlage bei einem bestimmten Wert gedeckelt werden. Die Tilgung des Fonds durch die Stromkunden würde demnach erst beginnen, wenn die EEG-Umlage unter einen bestimmten Wert fällt. Als dritte Option schlägt der DIHK vor, eine Ausweitung der Umlage auf den Wärmeund Verkehrssektor zu prüfen. Dann würde nicht mehr nur Strom mit der Umlage belastet, sondern auch Kohle, Öl und Gas.