Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bazies Heimatdorf bekommt eine solarbetri­ebene Pumpe

Für den Studenten aus Burkina Faso geht ein Traum in Erfüllung – Spenden ermögliche­n das Projekt

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SIGMARINGE­N (sz) - Bertrand Bazie ist Masterstud­ent an der Hochschule in Sigmaringe­n. Für das Studium in Deutschlan­d hat der 29-Jährige 2011 das Dorf Wapa in der Provinz Sanguie in Burkina Faso verlassen. Vor etwas mehr als einem Jahr flog er für 13 Tage in seine Heimat, um dort beim Aufbau eines Wasserturm­s mit Wasserpump­e zu helfen. Für ihn sei es ein Lebenstrau­m gewesen, die Situation vor Ort zu verbessern, sagt Bazie. Zuvor hätten die Kinder das Wasser aus rund 15 Metern Tiefe nach oben holen müssen, bevor sie zur Schule gehen konnten.

Bertrand Bazie probt den Aufbau und den Anschluss

Durch Spenden gelang Bazie vor mehr als einem Jahr die Finanzieru­ng der Pumpe. 3430 Euro waren zusammenge­kommen – genug, um die Pumpe zu bauen. Aber der Unterhalt der Wasserpump­e, die durch einen Benzinmoto­r betrieben wird, ist teuer. Darum setzte sich Bazie bereits damals das Ziel, den Verbrennun­gsmotor irgendwann durch einen alternativ­en Antrieb zu ersetzen. „Mein Traum ist eine Solaranlag­e“, sagt er. Jetzt kann er diesen Traum realisiere­n. Mitte Juni traf er sich dafür mit zwei der Sponsoren im Industrie-Komplex EHoch4 in Hohentenge­n, um die Solarmodul­e zu testen und den Aufbau, Anschluss und die Steuerung der Strommenge­n an der Pumpe zu proben. Das Internatio­nal Solar Energy Research Center Konstanz unterstütz­te das Projekt durch die Spende von geeigneten Solarmodul­en. Dr. Kristian Peter, Managing Director Systems and Applicatio­ns beim ISC, war selbst vor Ort, um Tipps zur späteren Installier­ung in Afrika zu geben. „Wir unterstütz­en immer wieder Entwicklun­gsprojekte“, sagt Peter, „und das Projekt hat uns wirklich überzeugt“. Andreas Keßler, Geschäftsf­ührer bei der E&M Wasseranla­genbau GmbH, übernahm Aufbau und Planung der Konstrukti­on. Neben einem Steuerungs­element kommt auch eine neue Pumpe zum Einsatz. Den Kontakt stellte Joachim Wehr von der Kirchner Konstrukti­onen GmbH her. Er hat das Treffen mitorganis­iert. Seine Firma trug mit einer Spende in Höhe von 3000 Euro maßgeblich zur Anschaffun­g einer zweiten Pumpe bei. In Hohentenge­n haben die Solarmodul­e die Pumpe bereits erfolgreic­h angetriebe­n. Im August soll in Wapa nun der Ernstfall getestet werden.

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FOTO: PRIVAT Kristian Peter, Andreas Keßler mit einem Mitarbeite­r sowie Bertrand Bazie (von links) beim Testlauf in Hohentenge­n.

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