Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Praxis Tegtmeyer bezieht neue Räume
Gerüchte über einen Weggang des Doktors entbehren der Grundlage
STETTEN AM KALTEN MARKT - Es steht fest: Dr. Martin Tegtmeyer, Facharzt für Allgemeinmedizin, bleibt in der Heuberggemeinde. Er will zu Beginn des neuen Jahres in den Räumen des Frisörs Urban seine Praxis eröffnen. Das sagte der Mediziner in einem Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Damit schob Martin Tegtmeyer den Spekulationen einen Riegel vor, die seit dem Weggang des Stettener Arztes Michael Reichenstein wild ins Kraut schossen. Weitere Nahrung erhielten die Gerüchte, weil bekannt geworden ist, dass die bisherige Praxisgemeinschaft mit Tegtmeyer/ Grabowski in der Europastraße schließt, da der Eigentümer des Hauses den Mietvertrag für die Praxis wegen Eigenbedarfs nicht mehr verlängert hat.
Dazu hat die örtliche Buschtrommel verlauten lassen, dass sein Kollege Matthias Grabowski, mit dem Tegtmeyer die Praxis bisher geteilt hat, sich ebenfalls außerhalb der Garnisonsgemeinde orientieren will, was jedoch wohl nicht stimmt.
„Ich bleibe ganz sicher in Stetten am kalten Markt“, sagte Tegtmeyer, der sich freute, mit dem Salon Urban die passenden Räumlichkeiten gefunden zu haben. Es sei schon seit Jahren klar gewesen, dass Ende 2016 der Mitvertrag auslaufe und dieser wegen Eigenbedarfs nicht mehr verlängert werde, „aber das ist völlig in Ordnung“, befand der Arzt.
Er sieht im Ende des Bisherigen den Beginn von etwas Neuem: „Es bietet die Chance, sich und seine Arbeitsweise neu aufzustellen, Zeitgemäßes zu integrieren, Bewährtes beizubehalten und Überholtes über Bord zu werfen“. Er freue sich jedenfalls, mit 50 noch einmal etwas Neues anzufangen. Tegtmeyer, der im Jahr 2000 in die Gemeinde kam, hat hier mit seiner Familie Wurzeln geschlagen und ist fest im Gemeinde- und Vereinsleben integriert: „Für mich stand schon immer fest, dass ich in Stetten bleiben will“.
Die Suche nach passenden Räumlichkeiten beschäftigte den Mediziner schon seit Jahren. Schon unter dem früheren Stettener Bürgermeister Gregor Hipp seien deshalb Gespräche geführt worden, ebenso mit dessen Nachfolger Maik Lehn. Doch außer dem ersten Stock im Amtshaus gab es nichts passendes in der Gemeinde. „Hier hätte erst aufwendig Barrierefreiheit geschaffen und ein Aufzug eingebaut werden müssen“, sagte Tegtmeyer.
Alte Praxis wurde zu klein
Der Platzbedarf ist auch einer der Gründe, warum die Praxisgemeinschaft nicht aufrecht erhalten werden kann. Die bisherige Praxis verfüge über rund 230 Quadratmeter; etwas Vergleichbares habe sich in Stetten nicht finden lassen. Der Arzt hofft, dass sein Kollege Grabowski ebenfalls in Stetten bleibt, denn das Patientenaufkommen ist so groß, „dass ich es allein nicht bewältigen könnte“. So könne man auch künftig zusammenarbeiten, wenn auch in verschiedenen Praxisräumen. Auch für die fünf Angestellten gebe es dann Perspektiven, denn alle fünf könne er nicht übernehmen, aber: „Die Auswahl zu treffen ist unheimlich schwer!“
Tegtmeyer erzählt, dass die Räume des Salons Urban, die gerade mal zwei Hausnummern weiter in der selben Straße liegen, geradezu ideal seien: „Die neue Praxis liegt ebenerdig und kann komplett barrierefrei gestaltet werden“. Außerdem ermögliche die neue Praxis mehr Zeit für den einzelnen Patienten.
Gemeinsam mit dem Architekten Alois Jung und der Familie Urban sind die Pläne für den Umbau bereits erarbeitet worden, so dass die Genehmigungsverfahren in die Wege geleitet werden können. Auch zeitlich liege das Vorhaben im Plan, so dass der Übergang zur neuen Praxis nahtlos gewährleistet sei. Der Auflösung der bisherigen Praxis sieht er mit Gelassenheit entgegen: „Das wird einvernehmlich über die Bühne gehen“, ist Tegtmeyer sicher.