Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Trump greift Russland verbal an
WARSCHAU (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat kurz vor seinem ersten Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin das angespannte Klima zwischen den beiden Weltmächten weiter angeheizt. Trump kündigte bei einem Besuch in Polen am Donnerstag Schritte gegen das „destabilisierende Verhalten“Moskaus an. Dies bezog er in einer bejubelten Rede ans polnische Volk vor allem auf die Politik Moskaus in der Ukraine, aber auch in Syrien und gegenüber dem Iran. Auch US-Außenminister Rex Tillerson kritisierte die russische Außenpolitik.
Der Kreml reagierte prompt: „Mit dieser Sichtweise sind wir nicht einverstanden“. Tillerson hatte gesagt, Washington verstehe die künftige russische Linie noch nicht. „Das ist eine Gegenseitigkeit, die man in dem Fall nur bedauern kann“, sagte der Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow. Das Treffen in Hamburg solle das wechselseitige Verständnis fördern.
Zudem wurde bekannt, dass die USA Polen Raketen des Typs „Patriot“verkaufen, um das Land vor möglichen Aggressionen aus Russland zu schützen. Nach Medieninformationen könnten die Raketen ab 2022 geliefert werden. Der Deal soll ein Volumen von acht Milliarden Dollar haben. Polens Verteidigungsminister Antoni Macierewicz lobte die Trump-Regierung, unter der die Verhandlungen beschleunigt worden seien.