Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kult in der Bronzezeit im Federseemuseum
Götter, Glaube und Gelehrte werden den Besuchern näher gebracht
BAD BUCHAU (sz) – Rosemarie Stadler zeigt am Sonntag, 9. Juli, von 12 bis 17 Uhr im Freigelände des Federseemuseums in Bad Buchau, wie sich die Religiosität unserer Vorfahren auch ohne überlieferte Schriftsprache erschließen lässt. Im Gewand einer Priesterin, das die Living-HistoryDarstellerin nach eigens recherchierten, historischen Vorlagen hat anfertigen lassen, bringt sie den Besuchern die Glaubenswelt der Bronzezeit näher. Über Jahrtausende hinweg waren Kult und Glaube in der Bronzezeit Alteuropas tief verankert.
Heilige Orte und sakrale Stätten
Von den Felsbildern in Skandinavien bis in das Reich der Hethiter, von den Höhen der Alpen bis an die Gestade des Mittelmeeres finden sich umfassende Hinweise, die Rückschlüsse auf die Religiosität unserer Vorfahren möglich machen. Einzigartige Funde belegen, dass das astronomische und kalendarische Wissen der Hethiter, der Ägypter und anderer biblischer Kulturen des Vorderen Orients bis ins mittlere und nördliche Europa ausstrahlte und entscheidenden Einfluss auf seine Glaubenswelt nahm.
Auf die Frage nach der Spiritualität des vorzeitlichen Menschen und den Ursprüngen unserer Religion nähert sich Rosemarie Stadler heiligen Orten, sakralen Stätten, Kultplätzen wie auch frühen Wallfahrtsorten der Menschheit und bindet faszinierende Repliken in ein weitgespanntes religiöses Spektrum ein, das für den Glauben und die Wurzeln unserer heutigen Religion eine wichtige Rolle spielt. Wie jeden Sonn- und Feiertag gibt es von 13.30 bis 16.30 Uhr die Möglichkeit, mit dem Einbaum den Museumsteich zu umrunden oder sich im Speerschleudern zu üben, wie einst die Jäger der Eiszeit. Wer mag, kann sich Stockbrot backen am Lagerfeuer, und um 15 Uhr sind alle Besucher eingeladen, sich einer kostenlosen Führung durch das archäologische Freigelände anzuschließen. Wegen Umbauarbeiten für die neue Dauerausstellung ist vorerst nur das archäologische Freigelände zugänglich, wo auch das oben genannte Programm stattfindet. Der Museumseintritt ist reduziert.