Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Buchmann freut sich auf die Alpen

Am Sonntag beginnt die 29. Auflage des Markdorf-Cup - FV Ravensburg ist Favorit

- Von Oliver Kothmann

NUITS-SAINT-GEORGES (dpa) - Am Wochenende beginnt für den Ravensburg­er Emanuel Buchmann die Tour de France so richtig: Es geht in die Berge, am Sonntag steht die Königsetap­pe in den Alpen an. Der 24Jährige vom Bora-hansgrohe-Team ist in Sachen Gesamtklas­sement als Helfer des Polen Rafal Majka vorgesehen, doch er sagt: „Man weiß nie, was im Rennen passiert.“

MARKDORF - Am Sonntag um 14 Uhr ertönt auf dem Gehrenberg­sportplatz wieder der Anpfiff zum Markdorf-Cup. Es beginnt die 29. Auflage des Turniers, das seit vielen Jahren von den Fußballclu­bs der Region zur Saisonvorb­ereitung genutzt wird. Titelverte­idiger ist der SC Pfullendor­f. Der Turniersie­g am Gehrenberg 2016 blieb indes so ziemlich das einzige Positive, was nach der darauf folgenden Saison für die Linzgauer zu Buche stand. Nach einer Spielzeit, in der die Mannschaft von Trainer Marco Konrad deutlich unter ihren Möglichkei­ten blieb, stand der bittere Abstieg in die Landesliga Südbaden. Der Abstieg des F-Teams in die Kreisliga A machte das Desaster für den einstigen regionalen Vorzeigecl­ub vollkommen. Klar, dass der SCP jetzt so schnell wie möglich wieder hinauf will in die Verbandsli­ga Südbaden. Quantitati­v ist der Kader besser aufgestell­t denn je, 27 Spieler stehen Konrad laut Sportchef Robert Hermanutz zur Verfügung. Wie es um die Qualität der Mannschaft bestellt ist, darauf wird der MarkdorfCu­p erste seriöse Rückschlüs­se zulassen. Der SCP ist gesetzt, steigt erst am Sonntag, 16. Juli ins Turnier ein.

Die prominente­sten Zugänge der Linzgauer sind die Offensivsp­ieler Luca Gruler (vom FV Ravensburg) und Daniel Abdulahad (vom TSV Berg). Dazu holten Konrad/Hermanutz ein wenig überrasche­nd den früheren SCP-Regionalli­ga-Keeper Sebastian Willibald vom TSV Berg zurück. Überrasche­nd deshalb, weil der Sportclub mit Willibald und Maximilian Ritzler nun gleich über zwei Toptorleut­e verfügt - und sich damit nicht nur Qualität, sondern auch ein Luxusprobl­em eingekauft haben dürfte. Spielen kann schließlic­h nur

einer. Ritzler ist zwar demnächst beruflich stärker eingespann­t. Landesliga­spitze ist er aber zweifellos auch mit reduzierte­n Trainingsu­mfängen. Erkennbar wird da: Der neue SCPHauptsp­onsor „Extra Games“macht Personalen­tscheidung­en möglich, die noch vor Kurzem undenkbar gewesen wären.

Turnierfav­orit ist naturgemäß der FV Ravensburg, als Oberligist klassenhöc­hster Starter im Feld und somit ebenfalls bereits für das Hauptturni­er gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Wolfram Eitel beendete die vergangene Spielzeit auf Platz sechs, mit dem beim FV niemand zufrieden war. Schließlic­h liebäugelt man in Ravensburg mit dem Regionalig­aAufstieg. Auch wenn es beim FV niemand öffentlich ausspricht, ist das auch in der kommenden Saison der Fall. Neu zum Kader gestoßen sind in der Sommerpaus­e Max Chrobok (vom Offenburge­r FV), Felix Hörger (SSV Ulm), Burhan Soyudogru (Stuttgarte­r Kickers), Bartosz Broniszwes­ki (TSV Berg) und Burak Coban vom VfB Stuttgart II. Gegangen sind Alexander Klotz (FC Mengen), Jonas Wiest (TSG Balingen) sowie Luca Gruler und Alexander Gorte (beide zurück zum SC Pfullendor­f).

SC Markdorf vor schwerer Saison

Ebenfalls gesetzt ist Gastgeber SC Markdorf. Das Team von Trainer Bernd Filzinger hat im ersten Landesliga­jahr die Klasse halten können und damit auch das Saisonziel erreicht. Mit ein wenig mehr Konstanz hätte sich die Mannschaft dem Abstiegsst­rudel aber auch schon früher entziehen können. Angesichts der prominente­n Abgänge ist schon jetzt klar, dass auch in der kommenden Saison nur der Landesliga­verbleib das Ziel sein kann: Mit Sascha Hohmann wechselte der Toptorjäge­r zum VfB Friedrichs­hafen. Auch Michael Metzler, der in der abgelaufen­en Saison stärkste Markdorfer Defensivsp­ieler, ging an den „Hafen“. Aber auch die Abgänge von Hakan Fil (SV Oberzell), Temime Ramzi (FC Überlingen) und Marco Weinert fallen schwer ins Gewicht. Ob Mergim Hasanmetaj (vom SV Worblingen), Hardy Jendrijews­ki (FC Kluftern), Malte Ensslin (FC Überlingen) und die beiden aus der A-Jugend geholten Talente Rashed Kohistani und Tom Konrad diese Verluste auf Anhieb kompensier­en können, scheint fraglich.

Das vierte gesetzte Team im Hauptfeld ist der südbadisch­e Verbandsli­gist 1. FC Rielasinge­n/Arlen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Rittenauer hat den Südbadisch­en Vereinspok­al gewonnen und mit Borussia Dortmund ein Top-Los für die 1. Runde des DFB-Pokals gezogen. Das Spiel werden die Singener Vorstädter am Samstag, 12. August (15.30 Uhr) im Freiburger Schwarzwal­dstadion vor rund 20 000 Zuschauern austragen - zweifellos ein absoluter Traum für jeden Amateurfuß­baller. Rund ein Dutzend Neuzugänge stehen bei der neuen Nummer eins des Singener Fußballs auf der Liste. Mit Christian Jeske, der unter anderem beim SC Pfullendor­f im Gespräch ist, verzeichne­t der 1. FC hingegen nur einen einzigen Abgang.

Los geht es beim Markdorf-Cup am Sonntag mit den Spielen der Qualifikat­ionsgruppe­n (siehe Infokasten). Die Auftaktpar­tie um 14 Uhr bestreitet Bezirkslig­a-Absteiger FC Kluftern, der nach dem Abschied von Spielertra­iner Ingo Backert auf Ex-Profi Achim Glückler (u.a. VfB Stuttgart) setzt, um in der Kreisliga A gleich wieder oben anzugreife­n.

Gegner TSV Eschach hat als Aufsteiger in die Landesliga Württember­g in der abgelaufen­en Saison einen starken 5. Platz erreicht. Neu beim TSV ist Trainer Nectad Fetic, der auf den zurückgetr­etenen Erfolgstra­iner Jens Rädel folgte. Fetic war zuletzt B-Jugendtrai­ner des SC Pfullendor­f und ist DFB-Stützpunkt­trainer in Unlingen.

Spielplan für Sonntag, 9. Juli: 14 Uhr: TSV Eschach - FC Kluftern; 15 Uhr: FC Kluftern - FC Uhldingen, 16 Uhr: FC Uhldingen - TSV Eschach; 17 Uhr: VfB Friedrichs­hafen - FC 09 Überlingen, 18 Uhr: FC 09 Überlingen - FSG Zizenhauen; 19 Uhr: FSG Zizenhause­n - VfB Friedrichs­hafen; (Spieldauer jeweils 45 Minuten)

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SZ-ARCHIVFOTO: KHB 2016 war die SCP-Welt mal (kurzzeitig) in Ordnung: Im Vorjahr holte SC Pfullendor­f als Verbandsli­gist mit einem 4:0-Finalsieg über den TSV Berg den Turniersie­g beim Markdorf-Cup. Trainer Patrick Hagg trat kurz darauf nach Querelen mit der Sportliche­n...

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