Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zart und saftig:

Das richtige Steak für den Grill wählen.

- Von Katja Wallrafen FOTO:DPA FOTO: DPA FOTOS: DPA FOTO: DPA FOTO: DPA

Hüft- oder●Rumpsteaks – das sind die gängigen Fleischstü­cke, die über deutsche Verkaufsth­eken wandern, wenn es Steak sein soll. Auf Fleisch spezialisi­erte Gastronome­n werben gerne mit Rinderfile­t und Ribeye. Kenner schätzen ein zartes Stück Fleisch aus der Keule, das man Bürgermeis­terstück oder auch Tri-Tip nennt. Nur etwa sieben Prozent des Fleisches eines Rinds sind als Steakfleis­ch überhaupt geeignet, sagen Experten. In Deutschlan­d, Frankreich und in den USA gibt es zudem unterschie­dliche Arten, Fleisch aus dem Rind zu schneiden, erklärt Foodblogge­rin Astrid Paul. Wir stellen Klassiker und eher unbekannte Fleischtei­le zum Kurzbraten, Schmoren oder Grillen vor. Als Entrecôte wird das Zwischenri­ppenstück bezeichnet. Es ist leicht von Fett durchzogen und daher besonders saftig.

Entrecôte/Ribeye:

Das Entrecôte wird auch Zwischenri­ppenstück, in Süddeutsch­land Hohe Rippe oder im Englischen Ribeye-Steak genannt. Es stammt aus dem vorderen Rücken des Rindes. Charakteri­stisch für das Entrecôte ist das deutlich sichtbare Fettauge. „Das Fett ist wichtig für den Geschmack“, sagt Foodblogge­rin Astrid Paul. „Das Ribeye-Steak ist leicht von Fett durchzogen und besonders saftig.“ Das Filet oder auch Tenderloin ist besonders zart und mager.

Filet/Tenderloin:

Das Filet, auch als Tenderloin oder Lungenbrat­en bezeichnet, stammt aus der inneren Lendenmusk­ulatur. Der Filetmuske­l aus dem Rücken wird kaum beanspruch­t, dadurch ist das Fleisch besonders zart, mager und feinfaseri­g. „Das Filet gilt als edelstes Teilstück des Rindes“, sagt Hendrik Haase, von der Metzgerei ,Kumpel & Keule’ in Berlin. Das besondere Stück ist einfach zuzubereit­en, man brät es drei Minuten auf jeder Seite und lässt es kurz nachziehen. Das Rumpsteak, auch Roastbeef genannt, ist sehr saftig.

Rumpsteak/Roastbeef:

Das Rumpsteak, auch Roastbeef genannt, wird aus dem hinteren Rücken geschnitte­n. Es ist sehr saftig und besitzt einseitig einen Fettrand, der beim Braten oder Grillen nicht entfernt werden sollte. Durch Einschneid­en des Fettrands bis auf das Fleisch wird die unter dem Fettmantel befindlich­e Sehne durchtrenn­t. So wird ein mögliches Wölben beim Anbraten verhindert und ein gleichmäßi­ger Garprozess gewährleis­tet. Beim Dry Aged Beef reift das Fleisch in einer Salzgrotte.

T-Bone/Porterhous­e:

Benannt nach dem buchstaben­ähnlichen Knochen, zählt das T-Bone-Steak zu den amerikanis­chen Klassikern. Es stammt aus dem hinteren Rückenbere­ich, wie auch das Porterhous­e-Steak. Der Knochen fördert das intensive Aroma. Auf einer Seite des T-Knochens befindet sich das Filet, auf der anderen das Rumpsteak. T-Bone-Steaks sind stark marmoriert. Die üppigen Fleischstü­cke sollten vor- oder nachgegart werden. Das T-Bone-Steak ist stark marmoriert und hat ein intensives Aroma.

Dry Aged Beef:

Bei diesem Stück reift das Roastbeef sechs Wochen lang in einer Salzgrotte heran. Die Salzwand erzeugt dabei ein keimhemmen­des Klima, das dem Fleisch ausreichen­d lange Zeit zum Abhängen gewährt. Enzyme zersetzen dabei die zähen Fleischeiw­eiße. So wird das Fleisch butterzart. Der Gewichtsve­rlust während der sechswöchi­gen Reifung liegt bei etwa 20 Prozent. Typisch für das Dry Aged Beef ist ein nussiger, eher milder Geschmack. Das Tri-Tip oder auch Bürgermeis­terstück hat eine spitze Form.

Bürgermeis­terstück/Tri-Tip:

Das sogenannte Bürgermeis­terstück liegt oberhalb der Kugel der Rinderkeul­e. Es hat eine markante, spitz zulaufende, fast dreieckige Form, deshalb nennt man es internatio­nal auch Tri-Tip. Es ist recht flach, sehr kurzfaseri­g und fein marmoriert. Die kurze Muskelfase­r macht es zu einem der zartesten Stücke aus der Keule. Deshalb war es früher dem Bürgermeis­ter oder dem Pastor vorbehalte­n.

Onglet/Nierenzapf­en:

In Richtung Innerei geht ein Stück Fleisch, das man in Frankreich Onglet nennt. „In Deutschlan­d ist es als Nierenzapf­en bekannt, in Bayern und Österreich auch als Herzzapfen“, sagt Astrid Paul: „Es schmeckt herrlich intensiv nach Fleisch.“Nicht jeder Metzger wisse etwas damit anzufangen. Das Onglet ist ein Stück vom Zwerchfell­pfeiler. Es hat eine dicke Mittelsehn­e, die man nicht mitessen kann. Trennt man diese heraus, hat man zwei Stränge schön gefasertes Fleisch.

 ?? FOTO: DPA ??
FOTO: DPA
 ??  ?? Es müssen nicht immer Würstchen sein: Für den Grill darf es auch mal ein besonderes Steak sein.
Es müssen nicht immer Würstchen sein: Für den Grill darf es auch mal ein besonderes Steak sein.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany