Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kramer: Wirtschaft muss systematis­ch ausländisc­he Fachkräfte anwerben

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BERLIN (AFP) - Arbeitgebe­rpräsident Ingo Kramer fordert mehr Anstrengun­gen bei der Anwerbung ausländisc­her Fachkräfte. Es müssten systematis­ch Fachkräfte aus anderen Ländern angeworben werden, „auch aus europäisch­en Nachbarsta­aten, wo Arbeitslos­igkeit herrscht“, sagte Kramer den Zeitungen der Funke-Mediengrup­pe. Es gehe nicht nur um studierte Informatik­er aus Fernost. „Es geht um Facharbeit­er, um Pflegekräf­te. Es geht um die gesamte Breite der Berufspale­tte, nicht nur im Bereich der Akademiker.“

Angeworben werden sollten auch junge Menschen, „die bei uns ihre Ausbildung machen und danach in den Fachkräfte­markt gehen“. Die deutsche Wirtschaft müsse mehr im Ausland werben. „Vereinzelt­e Firmen machen das zwar bereits, aber dieser Prozess muss verstärkt werden“, forderte der Präsident der Bundesvere­inigung der Deutschen Arbeitgebe­rverbände (BDA).

Kramer warnte vor dramatisch­en Folgen, falls die Probleme nicht behoben werden. „Wir wissen, dass wir im Jahr 2030 sechs Millionen Menschen weniger im erwerbsfäh­igen Alter haben. Heute arbeiten 44 Millionen, 2030 könnten es möglicherw­eise nur noch 38 Millionen sein.“Wenn es bei dieser Zahl bleibe, entstünden erhebliche Probleme, etwa mit der Rentenfina­nzierung und der Infrastruk­tur. Kramer forderte auch, Anreize für Arbeitnehm­er zu schaffen, flexibler und später in Rente zu gehen: „Wer länger arbeiten will, soll es auch können. Es muss Teilzeitmo­delle geben für die Älteren.“Kramer sprach sich zudem für eine verpflicht­ende Altersvors­orge für Selbststän­dige aus.

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FOTO: DPA Arbeitgebe­rpräsident Ingo Kramer.

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