Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Butter so teuer wie noch nie
DÜSSELDORF (dpa) - Erst zehn Cent mehr, dann noch einmal 20 und jetzt sogar 30 Cent. Mit immer größeren Preissprüngen im Monatstakt ist Billigbutter so teuer wie noch nie in der Bundesrepublik. Die Schwesterunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd haben den Preis für Deutsche Markenbutter in der untersten Preislage Anfang Juli auf 1,79 Euro je 250-Gramm-Stück angehoben. Das bestätigten Sprecherinnen beider Unternehmen. Damit hat sich Butter in der untersten Preislage bei Aldi nun schon im dritten Monat in Folge verteuert. Anfang Mai stieg er auf 1,29 Euro, Anfang Juni auf 1,49 Euro und nun Anfang Juli um rund 20 Prozent auf 1,79 Euro.
An den Aldi-Preisen orientieren sich üblicherweise auch die großen Supermarkt-Ketten. „Die 1,79 Euro werden wir über kurz oder lang im gesamten Preiseinstiegssegment sehen“, sagte AMI-Milchmarktexperte Andreas Gorn. Vor einem Jahr hätten die Verbraucher noch von einem historischen Tiefpreis profitiert, Butter sei regelrecht verramscht worden. Gorn geht davon aus, dass je nach Dauer der Lieferverträge auch Butter in den oberen Preislagen teurer wird.
Für die Rekordhöhe sieht Gorn mehrere Gründe: Eine niedrigere Milcherzeugung – die Käseproduktion nehme eine Menge Fett auf –, und auch das Verbraucherverhalten habe sich geändert. „Genuss steht wieder im Vordergrund.“Die Entwicklung gehe hin zu fettreicheren Molkereiprodukten. Ähnlich sieht das Frank Maurer, Sprecher der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen. Die Light-Welle ebbe ab, es gehe wieder mehr um den Geschmack.