Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Seltenes Leiden
Charlie Gards Leiden ist eine seltene und sehr schwere Erbkrankheit. In der Fachsprache ist von einem mitochrondrialen DNA-Depletionssyndrom (MDDS) die Rede, wobei bei dem kleinen Jungen insbesondere das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen ist. Es gibt nach Angaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg keine Anzeichen einer normalen Hirnfunktion, wie Reaktionsfähigkeit oder Weinen. Auch Charlies Muskeln und die Atmung sind demnach geschwächt: Er ist etwa auf künstliche Beatmung angewiesen und kann seine Arme und Beine nicht mehr bewegen. Charlie ist von Geburt an taub und hat epileptische Störungen. Durch einen Genfehler leidet bei dieser Erkrankung die Funktion der Kraftwerke der Zellen, der sogenannten Mitochondrien. Sie produzieren weniger Energie, auf die der Körper aber angewiesen ist. (dpa)