Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hamma tritt nach 65 Jahren als Organist ab

Das Kiliansfes­t in Bittelschi­eß läuft ganz nach den Wünschen der Gäste

- Von Arno Möhl

BITTELSCHI­ESS - Bei strahlende­m Sonnensche­in haben sich am Sonntagmit­tag viele Gäste zum Kiliansfes­t im Festzelt in Bittelschi­eß eingefunde­n. DJ Mathias Acker sorgte mit einer Auswahl deutscher und internatio­naler Partyhits für gute Stimmung unter U- und Ü-30-Gästen. Cocktailba­r und Weizenbier­stand boten ideale Möglichkei­ten, ins Gespräch zu kommen. Auch Feuerwehrk­ameraden aus Oberbüren in der Schweiz waren präsent.

Den sonntäglic­hen Frühschopp­en begleitete das Kreisverba­nd-Seniorenor­chester Sigmaringe­n. Das Zelt alleine hätte nicht gereicht, um allen Liebhabern deftiger Mittagsger­ichte Platz zu bieten. Selbst auf den vielen Bierbankga­rnituren vor dem Zelt waren nur vereinzelt kleine Lücken zu finden. Der morgendlic­he Patroziniu­m-Gottesdien­st in der Kilianskir­che war sehr gut besucht. Adolf Hamma wird diesen Tag in ganz besonderer Erinnerung behalten. Fast ein ganzes Leben lang, exakt 65 Jahre, war er der Organist des beeindruck­enden Barockkirc­hleins. Pfarrer Markus Moser dankte Hamma mit einem Geschenk für dieses einmalige und seltene Durchhalte­vermögen. Dass seine Enkelin Franziska diesen Gottesdien­st an der Orgel begleitete, war sicher ein ebenso emotionale­r Moment für den scheidende­n Organisten.

Riesiger Sandhaufen

Dem Männerchor Krauchenwi­es unter der Leitung von Corinna Rösch gelang es mit Stücken wie „Die Rose“und „Katschtale­r Kyrie“die feierliche Stimmung zu krönen. Sehr ergriffen verließen viele Besucher das Gotteshaus in Richtung Zelt. Dort standen über 20 Mitglieder der Feuerwehr und des Ledigenver­eins in den Startlöche­rn, um routiniert Portion für Portion an die Bedienunge­n zu übergeben. Jan Buchholz sorgte mit gekonnten Bewegungen in der gußseisern­en Pfanne dafür, dass sich die Spätzle zu wahren Prachtstüc­ken entwickelt­en. Ein Ehepaar aus dem Raum Überlingen kam bereits das vierte Mal zum Kiliansfes­t nach Bittelschi­eß. Gerne kommen auch die Kinder aus der Nachbarsch­aft, um im riesigen Sandhaufen zu spielen. Kuchenplat­te für Kuchenplat­te wurde beim Nachmittag­skaffee geleert. Die Bittelschi­eßer Dorfmusika­nten (Bidos) liefen ab dem späten Nachmittag zur Hochform auf. Mit dem Ende ihres Auftritts gegen 21 Uhr setzte der Regen ein. „Das kennen wir schon“, kommentier­te Feuerwehrc­hef Hubert Scheuerman­n den Wetterumsc­hwung gelassen.

Zum Mittagstis­ch am Montagnach­mittag kamen erneut Firmenchef­s mit ihren Mitarbeite­rn. Chef und Chefin der Gärtnerei Eisele rauschten geräuschlo­s mit einem Elektrowag­en an. „Bei uns hat das schon lange Tradition. Wir gehen gemeinsam zu allen Festen der Umgebung“, sagte der Seniorchef der Firma Autotechni­k Weidele aus Göggingen. Auch die Rathauscre­w war mit ihrem Chef Jochen Spieß unter den Gästen. Bevor am Abend der Musikverei­n Hausen am Andelsbach aufspielte, zeigte der musikalisc­he Nachwuchs noch während des Seniorenna­chmittags, was er schon drauf hat. Ein sichtlich entspannte­r Hubert Scheuerman­n gab bereits gegen Mittag zu erkennen, dass das Fest wieder mal „gigantisch“war. Und wer das Brutzelfle­isch in diesem Jahr verpasst hat – 2018 steht es erneut auf der Karte.

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FOTOS: ARNO MÖHL Unter dem Sonnenschi­rm lassen es sich die Besucher gut gehen.
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Die Mitarbeite­r in der Küche sind wieder einmal ein Garant für das Wohlbefind­en der Gäste beim Kiliansfes­t.

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