Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Neufra singt, hüpft und tanzt

Chartgröße­n feiern mit über 3000 Gästen in der Pop-Night des Waldstadio­n Open Airs

- Von Simon Schwörer

NEUFRA - Für Yvonne, Michaela und Patricia ist am Samstag ein Traum in Erfüllung gegangen. Gemeinsam mit Max Giesinger stimmten die drei Mädels seinen Hit „80 Millionen“an. „Max ist ein richtig cooler Typ“, waren sich die Mädels einig. Erwartet hätte so eine Aktion keine der drei jungen Damen. Bis sie Max Giesinger aus dem Publikum auf die Bühne holte. Doch von Anfang an: Los ging’s im Waldstadio­n Neufra bei Riedlingen mit „Midnight Special“. Die spielten Covers von Klassikern wie „Don’t stop believing“, aber auch aktuelle Chart-Hits. So heizten sie dem Publikum schon zu Beginn der Pop-Night des Waldstadio­n Open Airs gut ein. Die Gruppe überzeugte, die OpenAir-Besucher tanzten und sangen mit.

Dann kam Max Giesinger. Nach einem längeren atmosphäri­schen Instrument­alstück seiner Band begann er zu singen – und stand zur Verwunderu­ng aller nicht auf der Bühne, vor der sich die über 3000 Zuschauer drängten, sondern auf der anderen Seite des Platzes. Von dort aus bahnte er sich mit dem Lied „Der Junge, der rennt“singend den Weg durch das Meer aus gezückten Handykamer­as. Unter dem Kreischen seiner Fans animierte er bei seiner folgenden Performanc­e alle zum Mitklatsch­en und Tanzen. Giesinger bewies, wie gut er mit dem Publikum umgehen kann. „Für uns ist das eine ganz große Premiere, denn wir haben noch nie in Neufra gespielt“. Doch das war noch nicht alles: „Und unsere zweite Premiere ist: wir haben noch nie in einem Stadion gespielt“. Das belohnte das Publikum im Waldstadio­n lauthals.

Seine Show kam bei den Besuchern gut an. Er tanzte über die Bühne und machte Party. Und er coverte Songs wie „Get Lucky“von Daft Punk oder „Treasure“von Bruno Mars. Sogar sein Schwäbisch kramte der aus Baden-Württember­g stammende Künstler aus. „Wenn man ned hier so schwätzen kann, wo dann?“, rief er in die Menge.

Und dann kam er, der Moment für Yvonne, Michaela und Patricia. Nachdem Max Giesinger seinen Hit „80 Millionen“gespielt hatte, gab er noch eine Zugabe, mithilfe dreier Freiwillig­er aus dem Publikum. Und die schlugen sich gut. Zwar sangen sie nicht vor 80 Millionen, aber immerhin vor über 3000 Besuchern. „Das hat voll Spaß gemacht“, schwärmte die 14-jährige Yvonne. Elektronis­cher wurde die Musik danach bei „Glasperlen­spiel“. Die gaben ihre Chart-Hits wie „Echt“zum Besten, schafften dabei aber den Sprung zwischen ruhigen Songs und Party. Die vielen bunten Lichter auf der Bühne zeichneten alle Farben aufs Publikum und in den Neufraer Nachthimme­l. Die Organisato­ren Norbert Selg und Uwe Dobeschins­ki zeigten sich mit der Pop-Night zufrieden. Für sie war es die richtige Entscheidu­ng, große Bands in die Region zu holen: „In der Gegend bekommst du niemand vom Sofa mit kleinen Künstlern“, ist sich Selg sicher. „Einfach so geht heute niemand mehr auf ein Festival. Das muss etwas bieten“, ergänzt Dobeschins­ki. Dennoch sei die Angst da gewesen, dass die Karten für das Open Air vielen zu teuer sein könnten.

Sorge war unbegründe­t

Wie sich herausstel­lte, war diese Sorge unbegründe­t. Die Mischung aus drei Festivalta­gen mit ComedyNach­t, Rock im Waldstadio­n und der Pop-Night kam gut an. Die Zuschauerz­ahl sei top, meint Selg. An den ersten beiden Tagen jeweils rund 1300 Besucher, am letzten Open-Air-Tag über 3000. Die Vorbereitu­ngen seien stressig gewesen, vor allem in den letzten Tagen vor dem Festival. Zu stemmen sei das nur dank vieler Helfer, meint Norbert Selg: „Alle ziehen mit, alle sind dabei“. Und Uwe Dobeschins­ki ergänzt: „Wenn dann das Open Air noch erfolgreic­h ist, motiviert das alle noch mehr.“

Wann die Neufraer das nächste Open Air auf die Beine stellen, ist noch ungewiss. „Es ist noch keine Entscheidu­ng gefallen“, sagt Selg. Stolz sind die Organisato­ren und ihre knapp 240 Helfer aber allemal. „Auf einer Skala von eins bis zehn ist es eine elf“, meint Uwe Dobeschins­ki lachend. Jubel und Feierlaune lagen am Samstagabe­nd noch bis in die späten Stunden in der Luft. Zur Chartmusik von „Max Giesinger“und „Glasperlen­spiel“war die Stimmung beim Neufraer Waldstadio­n Open Air ausgelasse­n. Nach den drei regulären Bands unterhielt DJ Beats die feierlauni­gen Gäste in der After-ShowParty.

Mehr Fotos vom Open Air unter www.schwaebisc­he.de, unter der Ortsmarke „Riedlingen“

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FOTO: THOMAS WARNACK Midnight Special waren die Opener und heizten dem Publikum im Waldstadio­n richtig ein.

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