Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ursachen abschaffen
Zur Meldung „Kirchenparlament fordert Verbot von Prositution“(8.7.): Prostitution sollte es nicht geben, da besteht kein Zweifel. Es gibt wohl niemanden, der sich aus Spaß an der Sache prostituiert. Aber ist Prostitution die Krankheit oder ein Symptom für verschiedene Krankheiten? Menschen prostituieren sich, weil sie gezwungen werden. Da gibt es den Zwang durch Gewalt, den Zwang durch Armut und was es sonst noch für Zwänge gibt. Wäre es nicht besser, die Prostitution abzuschaffen, indem man die Ursachen für Prostitution abschafft? Die Gewalt könnte man abschaffen, indem man hier stärker kontrolliert, härter durchgreift und den Opfern bessere Chancen bietet (beispielsweise durch Frauenhäuser).
Armut kann entstehen durch schlecht bezahlte Arbeit oder Arbeitslosigkeit, ohne ausreichende staatliche Unterstützung. Oft schaffen es Alleinerziehende nicht, das Kind zu betreuen und ausreichend Geld zu verdienen. Hier würden leistungsfähige Sozialsysteme helfen.
Ein Verbot würde dazu führen, dass Prostitution noch mehr in die Kriminalität und ins Schmuddelmilieu abrutscht. Das heißt, dass sich die Bedingungen verschlechtern. Schlechtere Hygiene, Gesundheitsvorsorge, mehr Gewalt und schlechtere Betreuung wären die Folgen. Holger Maier, Aulendorf
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