Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Binger Solarpark ist jetzt in Betrieb
Betreibende Firma Solarcomplex stellt Projekt bei Tag der offenen Tür vor
BINGEN - Zur Einweihung und zur Vor-Ort-Besichtigung des neuen Binger Solarparks sind einige interessierte Bürger gekommen. Bene Müller von der betreibenden Firma Solarcomplex gab interessante Einblicke rund um die Anlage, ebenso Bürgermeister Jochen Fetzer.
Auch der Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß wollte mit eigenen Augen sehen, was im Binger Gewerbegebiet an der Sigmaringer Straße entstanden ist. Fetzer betonte, dass es sich die Gemeinde Bingen nicht leicht gemacht habe, Gewerbefläche für den Solarpark, insgesamt fast 11 Hektar, zur Verfügung zu stellen. In intensiven und kontroversen Diskussionen sei sich der Gemeinderat letztlich aber sicher gewesen, auch aufgrund des Zuschnitts des Geländes, dass die Entscheidung pro Solarpark richtig sei (die „Schwäbische Zeitung“berichtete).
Jochen Fetzer berichtete den erstaunten Gästen, dass in Bingen, ohne den neuen Solarpark, bereits 8,3 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr aus erneuerbaren Energien produziert werden. Eine Biogasanlage, vier Wasserkraftwerke und 170 Solaranlagen seien in der Gesamtgemeinde im Betrieb. Mit dem Solarpark, der in viermonatiger Bauzeit entstand, werden weitere 800 000 Kilowattstunden Strom produziert und in das Netz eingespeist, was dem privaten Strombedarf von etwa 800 Personen entspreche.
Auch Wiesenfläche soll bewirtschaftet werden
Bene Müller, Geschäftsführer von Solarcomplex, führte ebenfalls mit Zahlen in die Materie ein. Die Erzeugungskosten für ein Kilowatt lägen bei sechs Eurocent bei einem Solarpark in Süddeutschland und gehörten damit zu den günstigsten erneuerbaren Energiequellen, führte der Fachmann aus. Die Wiesenfläche des Parks werde einer hochwertigen ökologischen Nutzung zugeführt und sinnvoll bewirtschaftet werden.
Bundestagsabgeordneter Thomas Bareiß betonte, dass er in Berlin maßgeblich in der Energiepolitik und der Energiewende tätig sei. Es sei eine wichtige Aufgabe, an der Entwicklung von zukunftsfähigen Speichermöglichkeiten für die produzierte Energie aus erneuerbaren Quellen zu arbeiten. „Wir brauchen Strom rund um die Uhr und nicht nur, wenn die Sonne scheint“, so Bareiß.